Trockenheit vermiest Bauern die Ernte

Bad Ems/Wittlich · Die Bauern in Rheinland-Pfalz werden wegen der extremen Trockenheit in diesem Sommer voraussichtlich eine deutlich geringere Getreideernte einfahren. Das Statistische Landesamt rechnet mit knapp 1,4 Millionen Tonnen - das wären etwa neun Prozent weniger als im vorigen Jahr und rund fünf Prozent weniger als der langjährige Schnitt.

Beim Winterweizen erwarten die Statistiker einen Durchschnittsertrag von etwa 6,6 Tonnen pro Hektar, das entspräche 9,1 Prozent weniger. Der Winterraps könnte 3,4 Tonnen pro Hektar bringen - das wäre ein Fünftel weniger.

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, Michael Horper, geht für extrem trockene Gebiete wie die westliche Eifel und den Hunsrück von deutlichen Einbußen aus. Die Getreide- und Rapsernte werde bei den meisten Betrieben allerdings durchschnittlich ausfallen, sagte er gestern in Wittlich. Die Bauern seien in diesem Jahr in allen Bereichen stark gebeutelt: Wegen der viel zu trockenen Witterung und der überaus niedrigen Milch- und Fleischpreise sei die Existenz vieler Betriebe gefährdet.

Die Getreidepreise bleiben nach Einschätzung des Verbandschefs stabil auf mittlerem Niveau. Gerade die Einbußen von Ertrag und Qualität bei Trockenheit könnten zu höheren Preisen bei guten Qualitäten führen, sagte Horper. Beim Raps werde der Ertrag im Vergleich zum Vorjahr deutlich sinken. Mit den Erträgen und der Qualität der Wintergerste ist der Verbandspräsident jedoch zufrieden.

Auch der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd erwartet beim Getreide Einbußen - zwischen 10 und 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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