Trierer Studenten untersuchen Wirken der Gestapo

Hinzert-Pölert · Seit 2012 haben 15 Geschichtsstudenten der Universität Trier verschiedene Quellen ausgewertet. So seien im Bestand des Landeshauptarchivs Rheinland-Pfalz in Koblenz die Tagesrapporte der Gestapo Trier gefunden worden.

Das Verhältnis zu Bevölkerung und Institutionen hat für die Tätigkeit der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) in Trier eine wichtige Rolle gespielt. "Ohne Denunziationen hätte die Gestapo ihre Arbeit nicht erledigen können", sagte der Historiker und Projektleiter, Thomas Grotum, am gestrigen Montag in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert. 15 Geschichtsstudenten der Universität Trier stellten dort die Ergebnisse des Forschungsprojektes "Die Gestapo Trier in der Christophstraße 1" vor. Die Geheimpolizei residierte dort von 1935 bis 1944.

Seit 2012 haben die Studenten nach Angaben des Projektleiters verschiedene Quellen ausgewertet. Im Bestand des Landeshauptarchivs Rheinland-Pfalz in Koblenz seien beispielsweise die Tagesrapporte der Gestapo Trier von 1939 bis 1942 gefunden worden. Diese hätten Festnahmen sowie die Gründe dafür gelistet. "Wir haben immer wieder feststellen müssen, dass sich die Gestapo auch mit Alltagsdingen, wie nicht Erscheinen am Arbeitsplatz, beschäftigt hat", sagte Grotum.

Vor dem Projekt sei über die Tätigkeit der Gestapo Trier wenig bekanntgewesen. Aktenbestände seien meist vernichtet worden. Nach dem Umzug der Staatsanwaltschaft Trier in das ehemalige Gebäude der Gestapo im Oktober 2011 habe diese das Projekt angestoßen.

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