Verkehr Totalsperrungen bei Sanierung alter Bahntunnel

St. Goar · Bei der 2019 geplanten Sanierung der alten Bahntunnel gegenüber der Loreley soll es vor allem nachts auch kurzzeitige Totalsperrungen der linksrheinischen Strecke geben. Die Arbeiten seien im ersten Quartal nächsten Jahres geplant, teilte die Deutsche Bahn der Deutschen Presse-Agentur mit. „Wir bleiben damit bewusst auch außerhalb der touristischen Saison im Rheintal“, hieß es weiter.

„Die Arbeiten werden weitgehend mit Arbeitszügen nachts von der Schiene aus erfolgen. Sie ziehen sich über mehrere Wochen hin“, kündigte die Bahn an. „Es wird sehr weitgehend eine eingleisige Betriebsführung aufrecht erhalten.“ Möglich sei auch die Umleitung von Zügen mit Fahrgästen über die rechtsrheinische Trasse, die als Europas meistbefahrene Güterzugstrecke gilt. Die Kosten der Tunnelsanierung in instabilem Schiefergestein können laut Bahn wegen der laufenden Ausschreibungen noch nicht mitgeteilt werden.

Die linksrheinischen Tunnel gegenüber der Loreley sind bereits 1858 und 1859 erbaut worden. Von Oberwesel aus gesehen reihen sich im Welterbe Oberes Mittelrheintal der Kammereck-Tunnel (289 Meter), der Bett-Tunnel (236 Meter) und der Bank-Tunnel (367 Meter) vor St. Goar aneinander. Die Tunnel schmiegen sich in die Kurven des Rheins und fallen mit ihren teils zinnenbewehrten, teils mit Türmchen verzierten historischen Portalen auf. Diese stehen unter Denkmalschutz.

Langfristig ist der Bau neuer Tunnelröhren auf der Strecke geplant. Die Region befürwortet einen etwa acht Kilometer langen Tunnel von St. Goar bis hinter Oberwesel. Die Bahn soll die preiswertere Grundsanierung der alten Tunnel plus den Bau neuer paralleler Röhren erwägen.

(dpa)
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