Regen, Pilze, Schädlinge

Mainz · Fast alle Pflanzen leiden unter dem feuchten Wetter und der wenigen Sonne. Krankheiten breiten sich aus. Die Bauern in Rheinland-Pfalz befürchten Ernteausfälle. Eine Frucht trotzt dem Trend.

 Beim Mais hoffen die Bauern auf eine gute Ernte. Foto: Hoppe/dpa

Beim Mais hoffen die Bauern auf eine gute Ernte. Foto: Hoppe/dpa

Foto: Hoppe/dpa

Für die Landwirte in Rheinland-Pfalz wird 2016 wohl kein Spitzenjahr. Die Bauern- und Winzerverbände erwarten insgesamt nur durchschnittliche Erträge, wie sie der Deutschen Presse-Agentur mitteilten. Das feuchte Wetter und zu wenig Sonnenstunden brachten nach ihren Angaben für viele Pflanzen keine optimalen Bedingungen. Pilzkrankheiten breiteten sich stark aus und machten einen verstärkten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig. Vor allem bei Kartoffeln, Erdbeeren und Kirschen rechnen die Bauern mit größeren Einbußen. Nur beim Mais hoffen sie auf gute Ernten.

Kartoffel: Für die Kartoffelernte werden in diesem Jahr zum Teil erhebliche Verluste erwartet. Wegen des feuchten Wetters habe sich die Kraut- und Knollenfäule extrem stark ausgebreitet, betont der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd. Vor allem für die Öko-Bauern bringe das größere Ernteausfälle, da ihnen weniger Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stünden. Außerdem würden die Mittel häufig wieder vom Regen abgewaschen.

Erdbeeren : Die Hauptsaison für Erdbeeren ist schon vorbei. Heftige Regenfälle Anfang Juni sorgten dafür, dass viele Beeren faulten. Etwa ein Drittel weniger Früchte wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes in diesem Jahr geerntet. Auch die Anbaufläche sank im Vergleich zum Vorjahr - um 18 Prozent.

Apfel: Die Witterungsverhältnisse machten einen erhöhten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig. Viele Früchte sind nach Angaben der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz vor allem von Pilzkrankheiten bedroht. Für die wichtigste Obstart im Land sei ungefähr die doppelte Menge an Pflanzenschutzmitteln nötig gewesen.

Kirschen : Für hohe Schäden bei den Kirschen hat in diesem Jahr die Kirschessigfliege gesorgt. Mehr als zwei Millionen Euro sind nach Angaben des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd bei der Kirschernte verlorengegangen. Außerdem platzten viele Früchte wegen des vielen Regens auf. Daher könne der Anbau sogenannter Dachkirschen zu einem Trend werden, sagt ein Experte der Agrarmarkt Informationsgesellschaft in Bonn. Dabei werden Kirschen überdacht angebaut, beispielsweise unter Plastikfolie. Zwar seien die Investitionskosten hoch, die Qualität der Früchte sei aber häufig deutlich besser.

Mais : Die hohe Feuchtigkeit macht nicht allen Pflanzen zu schaffen. Beim Mais erhoffen sich die Bauern- und Winzerverbände in Rheinland-Pfalz gute Ernten. "Der Mais steht gut da. Er kommt aus Südamerika und dort ist es auch feucht-warm", sagt Herbert Netter vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau. Zwar begünstige das feucht-warme Wetter auch das Wachstum von Unkraut, aber das hätten die Landwirte im Griff.

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