Polizisten lassen immer größere Cannabis-Plantagen hochgehen

Mainz · Der Anbau von Cannabis scheint so lukrativ zu sein, dass immer mehr Kriminelle in großem Stil einsteigen. Fahnder haben in Rheinland-Pfalz schon einige umfangreichere Plantagen ausgehoben.

Im Kampf gegen Drogen entdeckt die Polizei in Rheinland-Pfalz immer größere Cannabis-Plantagen. "Rauschgiftdelikte mit Cannabis sind kein neues Problem. Wir bemerken aber, dass sich die Art und Weise, wie es auftritt, verändert", sagte der Dezernatsleiter für Rauschgift beim Landeskriminalamt (LKA), Joachim Lauer, der Deutschen Presse-Agentur. "Als Trend der letzten Jahre lässt sich sagen, dass es immer mehr größere Plantagen gibt."

Nach Zahlen der Polizei wurden im vergangenen Jahr im Land 19 Kleinplantagen mit bis zu 100 Pflanzen entdeckt. Hinzu kamen neun Großplantagen mit bis zu 1000 Pflanzen und eine noch größere Profi-Anlage. Im Jahr 2013 waren es zwar mit 30 Fällen deutlich mehr Kleinplantagen. Dafür gingen weniger dicke Fische ins Netz. Laut LKA wurden damals sechs Großplantagen, aber keine Profi-Anlage entdeckt.

Auch insgesamt hat die rheinland-pfälzische Polizei im vergangenen Jahr mehr Rauschgiftdelikte gezählt als noch 2013. Die Kriminalstatistik führt rund 16 600 Fälle auf - das bedeutet ein Plus von fast 17 Prozent. Die Beamten begründen den Anstieg aber zum Teil auch mit erfolgreichen Schlägen gegen die Händler. Fliegt einer von ihnen auf, gehen viele Abnehmer gleich mit hoch und kassieren eine Strafanzeige. Zudem habe die Bundespolizei verstärkt an Bahnhöfen kontrolliert.

Mutmaßliche Cannabis-Pflanzer sind in den vergangenen Monaten immer wieder in die Schlagzeilen geraten. So begann etwa im März ein Prozess vor dem Landgericht Kaiserslautern. Ein 31-Jähriger soll mindestens 16 Kilogramm Marihuana von der eigenen Plantage unters Volk gebracht haben.

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