Seit über einer Woche ist Kevin Hantl verschwunden. Noch immer gibt es kein Lebenszeichen von dem 27-jährigen Saarbrücker. Die Polizei hat die operative Suche, also die Suche etwa mit Tauchern und der Hundestaffel eingestellt. Dennoch betont Christian Eckert, Leiter des Kriminaldienstes Saarbrücken : "Der Fall ist nicht abgeschlossen." Derzeit seien vier Mitarbeiter damit beschäftigt, sie stünden in ständigem Kontakt zu den Angehörigen. Auch die Öffentlichkeitssuche laufe noch. Sollte ein konkreter Hinweis eingehen, werde die operative Suche wieder aufgenommen, sagt Eckert. Doch was passiert, wenn die Polizei den Vermissten nicht findet? "Wenn wir alle Hinweise abgearbeitet haben, geben wir den Fall weiter an die Zentralstelle des Landeskriminalamtes", erklärt Eckert. Dort werden jährlich alle Fälle neu geprüft.

Im Saarland wurden im Jahr 2015 über 1700 Personen vermisst gemeldet. "Eine Person gilt als vermisst, wenn sie ihren gewohnten Lebenskreis verlassen hat, ihr Aufenthaltsort unbekannt ist und Gefahr für ihr Leben besteht", sagt Georg Himbert , Sprecher bei der Polizei Saarbrücken . Oft werden Jugendliche als vermisst gemeldet, die kurze Zeit später wieder auftauchen. Von den 1700 Vermisstenfällen seien 92 Fälle ungelöst. "Die meisten davon sind unbegleitete, junge Flüchtlinge", sagt Himbert. Letztendlich bleiben neun ungelöste Fälle übrig, in denen eine erwachsene Person vermisst wird. Bei fünf davon vermutet die Polizei , dass sich die Personen in einem anderen Land aufhalten, ihnen aber nichts zugestoßen ist. Das sieht bei den restlichen vier Vermissten, zu denen auch Kevin Hantl gehört, anders aus. Polizeisprecher Himbert sagt: "Zu diesen Fällen haben wir keine konkreten Hinweise und müssen davon ausgehen, dass ihnen etwas zugestoßen sein könnte."