Die Pfälzer Spargelbauern sind mit der diesjährigen Saison zufrieden, verfallen aber nicht in Jubelgeschrei. Diese Bilanz zog Johannes Zehfuß, einer der drei Vizepräsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, wenige Tage vor dem offiziellen Saisonende am kommenden Mittwoch.

Zwar sei die Menge "gefühlt" etwas geringer ausgefallen als im Vorjahr, weil die Ernte später angefangen habe und es nicht durchgehend warm gewesen sei. Dafür seien die Preise besser gewesen. "Das hat die geringere Angebotsmenge kompensiert", sagte Zehfuß, der auch Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes im Rhein-Pfalz-Kreis ist.

Von den Witterungsverhältnissen her sei die Saison sehr gleichmäßig verlaufen, sagte Zehfuß. "Wir haben mit relativ kühlen Temperaturen angefangen und konnten das attraktive Ostergeschäft nicht mitmachen." Und weil es nie richtig durchgehend warm geworden sei, habe es auch keine Spitzenernte gegeben. Das habe allerdings auch eine gute Seite. Denn bei Spitzenernten gingen die Preise wegen des großen Angebotes nach unten. "So ein Jahr ohne Rekordernte ist meistens besser", sagte Zehfuß. Denn: "Abgerechnet wird am Ende in Euro und nicht in produzierten Tonnen."

Wie viele Tonnen der weißen Stangen die Pfälzer Spargelbauern in diesem Jahr gestochen haben, könne er derzeit noch nicht sagen. Zum einen werde noch geerntet, zum anderen seien viele Partien noch nicht abgerechnet. Die Preise beim Verkauf ab Hof hätten aber pro Kilo im Schnitt um mehr als 50 Cent über dem Wert des Vorjahres gelegen. In Rheinhessen - dem anderen rheinland-pfälzischen Anbaugebiet - sei das Ergebnis vermutlich "sehr, sehr ähnlich". In Rheinland-Pfalz bauen nach Zehfuß' Angaben 165 Betriebe auf etwa 1200 Hektar Spargel an. Davon entfallen 800 Hektar auf die Pfalz und 400 Hektar auf Rheinhessen. Im vergangenen Jahr wurden im Land insgesamt 6200 Tonnen des Stangengemüses geerntet.