Westrich Saloniker Neujahrskonzert verführt zum Schunkeln

Althornbach · Im Bürgerhaus Althornbach waren die Westrich-Saloniker zu Gast. Sie brachten Operettenmelodien zu Gehör.

 Die Violinisten Karl Sieber (links im Bild) und Hans Isemann beim Konzert der Westrich-Saloniker in Althornbach.

Die Violinisten Karl Sieber (links im Bild) und Hans Isemann beim Konzert der Westrich-Saloniker in Althornbach.

Foto: Margarete Lehmann/Picasa

Im neuen Bürgerhaus in Althornbach fand ein kleines Neujahrskonzert statt, zur selben Zeit ein großes in der Festhalle Zweibrücken. Rund 70 Musikfreunde waren zum kleinen gekommen, die Westrich-Saloniker zu hören mit Wiener Melodien und Melodien aus aller Welt. Ortsbürgermeisterin Ute Klein begrüßte die Gäste. Im Gespräch sagte sie: „Mit dem neuen Haus sind wir sehr zufrieden, die Technik funktioniert, noch ausstehende Arbeiten nehmen wir dieses Jahr in Angriff“.

Der Begriff Salonmusik geht auf das 18. Jahrhundert zurück, als man in den Salons der vornehmen städtischen Familien zur abendlichen Unterhaltung musizierte. Im großen Saal im Bürgerhaus am Samstag saßen alle gemütlich beisammen und ließen sich von bekannten Melodien von Peter Igelhoff, Johann Strauss, Ralph Benatzky, Robert Stolz und anderen ins neue Jahr tragen. Es musizierten: Manfred Schöpf, der Mann am Klavier – er schreibt auch alle Arrangements für das Sextett; Siegfried Weber: Klarinette, Saxophon und Akkordeon; Peter Herlitz: Bass und Keyboard; Eva Glahn, die Jüngste im Bunde, die das Durchschnittsalter der Salonmusiker erheblich senkte, am Akkordeon; Hans Isemann: Violine; Karl Sieber, Violine und Herbert Johann, Gesangssolist, als Siebenter. Chordirektor Karl Sieber moderierte interessant. „Wir sind alle um die 70 und auch älter, aber frisch und begeistert. Das liegt an der Musik, die generell jung hält und unverbraucht“, betont Sieber.

Das war die reine Wahrheit, wie sich ganz schnell herausstellte: Alle musizierte frei von der Leber weg, routiniert und gefühlsselig, wie es sich für Operettenmusik nun einmal gehört. Alle Sorgenfalten glätteten sich, Optimismus machte sich breit. Der Beifall schwoll an, Schunkeln und rhythmisches Klatschen gehörten dazu.

Vom Weltraum moderierte Sieber und errechnete, dass auf einer Weltuhrskala von eins bis 24 der Mensch bis heute die letzten beiden Sekunden umfasse. „Da haben wir es aber in kurzer Zeit doch sehr weit gebracht“, war zu hören. Mit dem Deutschmeister-Reg.-Marsch ging’s dann in die Pause. Zuvor sang Johann mit wohlklingender Bassstimme unter anderem auch das „Lied aus Wien“ vom großen Franz Schubert. Wien war ja damals gewissermaßen der Nabel der Musikwelt.

Nach der Pause mit einer leiblichen Stärkung, ging’s weiter mit Musik rund um die Welt mit „Bonjour Paris“, „Cha, Cha, Cha“ aus Kuba, „Tango Bolero“ und „Von der Wolga zum Ural“. Volkslieder, die man gern hört. Aus Israel kamen leichte, weiche Töne: „Wenn ich einmal reich wäre“. Eine Zugabe war am Ende Ehrensache. Hans Isemann aus Rieschweiler, Müller von Beruf und nebenbei Salonmusiker, sagte: „Zum Abschalten und Verjüngen gibt es nichts Besseres als die Musik, ohne sie möchte ich nicht sein, schon mein Leben lang.“ Man merkte es an seinem Enthusiasmus, der sein Spiel so lebendig und mitreißend machte.

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