Max-Planck-Institut für Informatik Neue Zusammenhänge mit Yago

Saarbrücken · Programmcode preisgekrönter Wissensdatenbank ist nun für jedermann nutzbar.

 Professor Gerhard Weikum vom Max-Planck-Institut.

Professor Gerhard Weikum vom Max-Planck-Institut.

Foto: MPI

() Im Internet hat fast jedes Wort mehr als eine Bedeutung, was die Suche oft mühsam macht. Daher verwenden moderne Suchmaschinen sogenannte Wissensbanken. Eine der ersten Wissensbanken ist Yago, entwickelt von Wissenschaftlern am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken und der Télécom ParisTech in Paris. Vergangene Woche wurde Yago von der wichtigsten wissenschaftlichen Zeitschrift für Künstliche Intelligenz, dem Artificial Intelligence Journal (AIJ), ausgezeichnet. Die Forscher veröffentlichen nun auch den Programmcode, sodass jeder die Wissensbank anpassen und erweitern kann. „Wenn ich zum Beispiel nach dem Begriff Allianz suche, dann ist das für die jeweilige Suchmaschine nur eine Ansammlung von Buchstaben, ohne Bedeutung“, erklärt Professor Gerhard Weikum, wissenschaftlicher Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. „Mithilfe einer Wissensbank kann diese Buchstabenkette auf mögliche Bedeutungen abgebildet werden, zum Beispiel auf den Allianz-Versicherungskonzern oder die Rebellen-Allianz aus den Star-Wars-Filmen“.

Da momentan viele Programme in den unterschiedlichsten Industriezweigen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz effizienter und vor allem einfacher bedienbar gemacht werden sollen, ist Yago vielfältig im Einsatz. Vor wenigen Monaten analysierte das Spin-off des Max-Planck-Instituts die Panama Papers mittels Yago. Innerhalb weniger Stunden konnte Ambiverse so neue Erkenntnisse über die Inhaber der Panama-Konten gewinnen, die man manuell nur mit größtem Aufwand hätte finden können. Unter anderem dafür wurden sie nun mit dem Prominent Paper Award des Artificial Intelligence Journal (AIJ), der wichtigsten wissenschaftlichen Zeitschrift für Künstliche Intelligenz, ausgezeichnet.

Jetzt veröffentlichen die Forscher den Quellcode ihrer Wissensdatenbank auf der Plattform GitHub unter der Open Source Lizenz GNU GPL v3. Diese Softwarelizenz stellt sicher, dass jeder den damit geschützten Programmcode ausführen, studieren, verändern und teilen darf. „Mit Yago bekommt die Entwickler-Gemeinde eine Wissensbank von hoher Qualität“, erklärt Professor Fabian Suchanek, Gründer des Projekts. „Von der Veröffentlichung erhoffen wir uns nicht nur weitere Anwendungen von Yago, sondern auch Beiträge von der Entwickler-Gemeinde”.

Den zugehörigen Quellcode kann sich nun jedermann unter dem folgenden Link herunterladen: https://github.com/yago-naga/yago3

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