Wegen Wahnvorstellungen Nach Mord an Ehefrau — Mann muss in Psychiatrie

Mainz · Nach tödlichen Messerstichen auf seine Frau bei einem Familienessen an Ostern wird ein 38-Jähriger dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht. Der Mann erstach dem gestrigen Urteil des Landgerichts Mainz zufolge die 31-Jährige und verletzte ein befreundetes Ehepaar schwer. Wegen einer andauernden wahnhaften Störung handelte der Täter nach Feststellung des Gerichts ohne Schuld. Die Richter kamen in dem Sicherungsverfahren zu dem Ergebnis, dass der Vater dreier Kinder eine Gefahr für die Allgemeinheit ist und deshalb dauerhaft in eine psychiatrische Klinik muss.

Der 38-jährige Flüchtling aus Ägypten hatte angenommen, Ehefrau und Freunde schmiedeten ein Mordkomplott gegen ihn – dann stach er auf seine Opfer mit einem Küchenmesser ein. Seine Frau starb noch am Tatort, der Mann und die Frau konnten nach der Tat am 16. April dieses Jahres in Mainz mit Not-Operationen gerettet werden.

Beim Täter und bei den Opfern handelt es sich um Kopten. In der Wohnung hielten sich auch insgesamt vier Kinder auf. Nachbarn hatten Schreie gehört, holten die Kinder aus der Wohnung und leisteten erste Hilfe. Die drei Kinder des Paares leben nun in einer Pflegefamilie.

Ursprünglich als Mord und versuchter Totschlag in zwei Fällen gewertet, klassifizierten Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Richter die Tötung der Ehefrau zum Abschluss des Prozesses ebenfalls als Totschlag. Die Verteidigerin sah im Fall der Attacke auf die Freunde lediglich gefährliche Körperverletzungen. Ihr Mandant habe schließlich von diesen Opfern abgelassen, obwohl er noch Zugriff auf das Messer gehabt habe.

(dpa)
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