Mildes Novemberwetter bringt Zyklus der Insekten durcheinander

Mainz · Die milden Temperaturen lassen nicht nur beim Menschen in diesem November Frühlingsgefühle aufkommen. Auch einige Insekten erfreuen sich am warmen Herbstwetter.

Durch die derzeit milden Temperaturen verschiebt sich der Lebenszyklus der Insekten . Im Moment gebe es vermutlich mehr Fruchtfliegen als für November üblich, sagte gestern Laura Kettering vom Naturschutzbund (Nabu) Rheinland-Pfalz. "Da gab es jetzt nochmal eine Explosion". Normalerweise sei die Zahl an Fruchtfliegen im September und Oktober am größten. Durch kühle Temperaturen im Oktober und die warmen Novembertage habe sich der Lebenszyklus der Tiere verzögert. Insgesamt gebe es aber wohl nicht mehr Fruchtfliegen.

Die Temperaturen seien zwar im Moment hoch genug, dass Fruchtfliegen auch draußen überleben können. Ob es zurzeit tatsächlich mehr Fliegen gibt als im November üblich, lasse sich jedoch nicht einschätzen, sagte Oliver Martinez vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR ) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück. Insgesamt habe es in diesem Herbst sogar weniger Fruchtfliegen gegeben als 2014. Im vergangenen Jahr hatte insbesondere die aus Asien stammende Kirschessigfliege für zum Teil erhebliche Schäden im Wein- und Obstbau gesorgt.

Insekten wie Blattläuse und Stubenfliegen bleibe durch die milden Temperaturen mehr Zeit, Eier zu legen, sagte Laura Kettering vom Nabu Rheinland-Pfalz. So wie die Fruchtfliege mögen es auch Wanzen, Zikaden und Blattläuse im Winter warm, sagte auch Oliver Martinez vom DLR . Ob es im kommenden Jahr mehr Schädlinge geben wird, hänge jedoch davon ab, wie der Winter wird.

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