Gospel & Praise Gospel singen wie die Profis war ganz leicht

Hornbach · Malcolm Chambers und Tine Hamburger leiteten auf Einladung von Gospel & Praise einen Workshop in Hornbach.

 Tine Hamburger machte Stimmbildungsübungen mit den Teilnehmern des Gospel-Workshops.  

Tine Hamburger machte Stimmbildungsübungen mit den Teilnehmern des Gospel-Workshops.  

Foto: Cordula von Waldow

Wer am Wochenende an der Hornbacher Pirminushalle vorbei kam, blieb stehen und lauschte. Mehr als 80 Sängerinnen und Sänger probten neue Gospelsongs. Zum ersten Mal hatte der Mittelbacher Gospelchor Gospel & Praise zu einem eigenen Workshop mit Malcolm Chambers und Tine Hamburger eingeladen. „Ride on King Jesus“ erscholl es vierstimmig. „Wir singen den zweiten Teil noch einmal stimmenweise“, entschied der schwedische Gospelmusiker. In der hohen Tonlage intonierte er die Stimme der fast 40 Sopransängerinnen ebenso stimmsicher, wie die übrigen, tieferen Tonlagen.

Mit schwingenden Hand- und Armbewegungen lockte er, „hob“ Töne in die Höhe, zog sie in die Länge, stoppte die Stimmen zu Kunstpause, um sie dann akzentuiert weiter singen zu lassen. „Hier habt Ihr eine Pause und müsst auf den Sopran warten, und danach erst kommt ihr“, erklärte er den Alt-, Tenor- und Bassstimmen. Er erklärte seine Handzeichen, mit denen er den zweiten Vers und weitere Gestaltungselemente anzeigte.

Gerade erst hatten die Sänger, die von vielen unterschiedlichen Chören aus der Region und aus ganz Deutschland angereist waren, das Lied gelernt und schon verursachte es Gänsehaut beim Zuhören. Der amerikanische Pianist Jay T. Hairston II komplettierte das hochkarätige Ausbilder-Trio.

„Ich bin durch meine Tochter Selina hier, sonst singe ich gar nicht“, erzählte Terese Karayel. Es machte ihr großen Spaß und sie stellte fest, dass sie, getragen von sicheren Stimmen um sich herum, gut mitsingen konnte. Die Liedtexte gab es sowohl auf Papier als auch ganz professionell in gut lesbarer Größe auf Leinwand hinter dem Chorleiter.

„Da ist schon viel Schönes zu hören“, lobte auch Tine Hamburger. Die Chorleiterin und Stimmbildnerin hatte am Morgen das Einsingen übernommen und übte im Wechsel mit Malcom Chambers Lieder ein. „I am a small part of the world“ erklang es erst einstimmig, dann im Wechselgesang der hohen und tiefen Stimmen. Den wenigen Bässen, die sich gegen die Frauenübermacht behaupten mussten, assistierte Tine Hamburger mit Handzeichen für die Tonhöhen. Sie erinnerte an die richtige Tonaussprache, um den Gesang ohne größere Anstrengungen deutlich voller erklingen zu lassen. „Dies sind junge, vitale Chorleiter, bei denen es super viel Spaß macht. Lernen mit Leichtigkeit“, strahlten Margot Weber und ihre acht Mitsänger von den Churchies in Pirmasens.

„Beim Gospel kommt es auf die Freude und die Schwingung, die Klangharmonie, nicht unbedingt auf einen ganz exakten Ton an“, beschrieb Tine Hamburger in der Pause. Sie hatte einige Fans mitgebracht. „Tine und Malcolm im Doppelpack – so etwas konnte ich mir nicht entgehen lassen“, erklärte Christiane Wilk (32), weshalb sie sogar mehr als 500 Kilometer Anreise aus Hannover auf sich genommen hatte. „Wunderschöne Gegend, tolle Chorleiter, super nette Menschen und wirklich gutes Essen“, lobte Claudia Kunik aus Kehl.

Gospel & Praise selbst hatte bereits am Vorabend ein neues Lied mit den beiden Gospel-Stars einstudiert und sich im Repertoire von Tine coachen lassen. „Sehr wertvoll“, waren sich die Gastgeber inklusive Chorleiter Wolf Rüdiger Schreiweis einig. „Bei unserem nächsten Workshop werden wir noch mehr Raum für Stimmbildung mit Tine schaffen“, beschlossen sie. Höhepunkt war der gemeinsame Gospel-Gottesdienst am Sonntagabend. Hier rockten Chor und Chorleiter die vollbesetzte Alexanderskirche.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort