Imkerverein Zweibrücken Lust auf Honig vom eigenen Bienenvolk

Zweibrücken · Der Imkerverein Zweibrücken und Umgebung hat einen Probelehrgang angeboten.

 Wolfgang Triem überprüft den Lehrbienenstand im Garten des Imkervereins. Sobald es wärmer wird, beginnen die Imker mit den praktischen Arbeiten mit ihren Bienenvölkern.

Wolfgang Triem überprüft den Lehrbienenstand im Garten des Imkervereins. Sobald es wärmer wird, beginnen die Imker mit den praktischen Arbeiten mit ihren Bienenvölkern.

Foto: Margarete Lehmann/Picasa

Anfang Februar war das erste Kennenlerntreffen für Menschen, die am Imkern interessiert sind – im Imkerheim am Wildrosengarten. Und gleich waren alle Plätze für einen neuen Lehrgang vergeben, angemeldet hatten sich zehn Interessierte, es kamen aber mehr. „Wenn ihr alle Lust habt, mal übers Jahr bei uns am Lehrbienenstand zu arbeiten, dann bekommt jeder ein Bienenvolk für das laufende Jahr. Dann sind es eben heuer 15 Neuimker“, sagte Vorsitzender Michael Kiefer lachend.

Imker sind für die Natur ganz wichtige Leute, weil es eben ohne die Bestäubung von Obstbäumen, von Kultur- und Wildpflanzen durch die Bienen kein Obst gäbe.

Der volkswirtschaftliche Verlust wäre enorm und es gäbe keinen Honig. Der Verein stellt also – der Kostenbeitrag übers Jahr beträgt 150 Euro – für jeden ein Bienenvolk und alle zum Imkern notwenigen Utensilien zur Verfügung, wie zum Beispiel Stockmeißel und Smoker. Dazu kommt eine Schulungsmappe und zum Einstieg eine theoretische Schulung und Anleitung zu ersten praktischen Übungen.

„Sobald es jetzt wärmer wird, beginnen wir mit den praktischen Arbeiten am und mit dem Bienenvolk“. Wer sich entschließt, danach weiter zu imkern, darf sein Bienenvolk behalten. Imkern ist zurzeit „in“. Naturprodukte und das Bewusstsein für essentielle Ökologie nehmen zu.

Und die Gewissheit, durch Bienenhaltung aktiven Umwelt- und Naturschutz zu betreiben, schenkt den Imkern Zufriedenheit.

Nun ist die Imkerei aber nicht immer ohne Probleme, seuchenhaft auftretende Krankheiten der Bienen sind für die Imker ein Schrecken – wenn auch weniger als früher. An vorderster Stelle ist hier die Varroamilbe zu nennen. Ein anderes Problem ist die zum Teil unmäßige Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft, die auch in den Blüten zu Rückständen führen können, die, wenn nicht schon den Bienen, so spätestens den Honigfreunden irgendwann die Lust auf Honig vermiesen könnten.

Sophie Werder war mit ihrem Freund Mike Hultsch gekommen: „Ich wollte schon länger mal mit Imkern beginnen, mein Opa war Imker, das hat mir immer viel Spaß gemacht. Jetzt konnten wir uns endlich aufraffen.“

Der erste offizielle Termin ist jetzt am 3. März um 14 Uhr. Die Jungimker treffen sich während des Jahres jeden Samstag für zwei bis drei Stunden am Imkerheim, bis August oder September, da endet die Saison. Honig gewonnen (geschleudert) wird zwei Mal im Jahr, im Mai und im Juli.

Albrecht Schmitt, aktiver Imker, erzählte: „Letztes Jahr war der Ertrag durchwachsen, aber es gab sehr viel Waldhonig.“

Davon konnten sich alle überzeugen bei kostenlosen Weißbrotscheiben, dick mit Butter und Honig bestrichen. „Einfach ein Genuss“, waren sich alle einig.

Vorsitzender Kiefer erinnerte sich: „Ich war vor fünf Jahren Jungimker und bin dabeigeblieben. Heute habe ich mehrere Völker und bin jedes Jahr begeisterter. Bedenklich, wie man liest, ist es, dass es sehr viel weniger Insekten gibt, warum auch immer. Wir können in unserem Umfeld aber nicht feststellen, dass es weniger Bienen gibt.“

Wer beim Imkern bleibt, sollte Mitglied im Verein werden. Denn es gibt immer mal Probleme, die dann viel leichter gemeinsam gelöst werden können. Erfahrungsaustausch ist wichtig. Und die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten verdoppelt das Vergnügen.


www.imkerverein-zweibruecken.de

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