Landfrauenverein Windsberg verteilt Berliner Überraschungs-Berliner als Alternative

Windsberg · „Können die nicht zu uns kommen, kommen wir zu ihnen!“ Unter diesem Motto verteilte der Vorstand der Windsberger Landfrauen an Weiberfasching Berliner an die Mitglieder. Der Verein feiert in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag.

 Heike Bißbort, Maria und Hannelore Pfeifer und Nadine Schlickel (von links) überraschten die Windsberger Landfrauen an Weiberfasching mit Berlinern.

Heike Bißbort, Maria und Hannelore Pfeifer und Nadine Schlickel (von links) überraschten die Windsberger Landfrauen an Weiberfasching mit Berlinern.

Foto: Cordula von Waldow

„14.11 Uhr – wir müssen los!“ Pünktlich zur närrischen Zeit machten sich die vier Windsberger Landfrauen Hannelore Pfeifer, Schwiegertochter Maria Pfeifer mit Sohn Daniel (acht Monate) im Kinderwagen, Nadine Schlickel und die Vorsitzende, Heike Bißbort, auf den Weg. Jede war ausgerüstet mit einer Landfrauentasche voller Faasekiechelcher in Butterbrottütchen und einem Stapel Briefe, um sie an Weiberfasching an die 50 Vereinsmitglieder zu verteilen. „Stattdessen“.

„Hoffentlich sind die anderen daheim“, wünschte sich Nadine wenige Minuten später, als sie Berliner und Brief nur vor der Haustür deponieren konnte, weil niemand zu Hause war. „Ich freue mich ja so auf die Gespräche“, hofft auch die junge Mutter Maria Pfeifer strahlend. Denn vorschriftsgemäß hatten sich die Windsbergerinnen alle ewig nicht gesehen. Der Lockdown wog an Fasching besonders schwer.

„Wir Windsberger Landfrauen sind närrisch“, lacht Heike Bißbort. Für gewöhnlich wird die „Fünfte Jahreszeit“ ausgelassen gefeiert, ob mit der eigenen Tanzgruppe bei der Nünschweiler Prunksitzung, die von den dortigen Landfrauen mitveranstaltet wird, oder an einem großen Windsberger Tisch bei der Weiberfasnacht des Turnvereins Pirmasens 1863 TVP.

So fehlt dem 50-köpfigen Verein das närrische Treiben in diesem Jahr sehr. Denn zu allem Kummer ist ausgerechnet 2021 das Jubiläums-Jahr mit dem 40. Geburtstag der Windsberger Landfrauen. So fallen nicht nur die „tollen Tage“ flach, sondern auch die Jahreshauptversammlung, die sonst mit dem Heringessen am Aschermittwoch zusammenfällt.

Da sich aktuell nichts wirklich planen lässt, entfällt auch die Verteilung des ansonsten prall gefüllten Jahresprogramms. „Die ganze Vorstandschaft wusste, es muss was geschehen“, erklärt Heike Bißbort. Denn auf digitalem Weg, über Mail, Facebook oder Whats-App, könne nur ein Bruchteil der Mitglieder erreicht werden. Sie betont: „Wenn denen es versagt wird, zu uns zu kommen, müssen wir zu ihnen kommen.“

Nach intensiver Beratschlagung, wie der Vorstand seine Leute bei Laune halten, ihnen etwas Gutes tun und eine Freude bereiten könnte, kam die Idee mit den Berlinern und einem Gedicht. Für gewöhnlich hätten die Landfrauen bereits beim gemeinsamen Backen ihren Spaß gehabt. Da selbst dieser durch die Corona-Vorschriften verwehrt ist, unterstützten sie gerne einen lokalen Meisterbetrieb. Doch selbst die kleinste Aktion ist bekanntlich mit Organisation und Zeit verbunden. Deshalb bedankt sich die Vorsitzende explizit bei ihrem Team für die bereitwillige Unterstützung. Sie weiß: „Solche Überraschungen machen Spaß und zeigen, dass uns die Landfrauen nicht egal sind.“

Doch diese Aktion ersetzte garantiert nicht die geselligen Treffen. So hoffen alle auf das baldige Ende der Einschränkungen in der Hoffnung, ihr 40-jähriges Jubiläums-Jahr würdig begehen zu können. Das Jubiläumsfest wurde vorausschauend vom Geburtstag am 12. März 2021 auf den 20. Oktober verschoben.

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