Kundgebung hat polizeiliches Nachspiel

Ludwigshafen · Nach dem Großeinsatz bei den Demonstrationen in Ludwigshafen hat für die Polizei die Feinarbeit begonnen. Mehr als 100 Anzeigen müssen abgearbeitet werden. 160 Menschen waren zeitweise in Gewahrsam.

Die Aktionen gegen eine Kundgebung von Hooligans und Sympathisanten der rechten Szene bescheren der Polizei in Ludwigshafen auch im Nachgang einige Arbeit. Es würden weit über 100 Strafanzeigen bearbeitet, die sich vor allem gegen Taten aus dem linken Lager der Gegendemonstranten richteten, teilte die Polizei gestern mit. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf Landfriedensbruch, Sachbeschädigung und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz.

Ein Beamter wurde von einem Anhänger der rechten Szene mit einem Schlag auf den Kopf verletzt. Insgesamt waren bei der Aktion vom Sonntag 160 Menschen in Gewahrsam genommen worden, bis auf drei Anhänger der rechten Szene gehören alle dem linksautonomen Lager an. Gestern waren alle wieder frei.

Etwa 2000 Menschen hatten am Sonntag überwiegend friedlich gegen eine Kundgebung des Vereins "Gemeinsam-Stark Deutschland" - eine Abspaltung des Netzwerks "Hooligans gegen Salafisten" - demonstriert. Etwa 200 Linksautonome, die aus Mannheim gekommen waren, hatten sich entgegen der Auflagen zu der Kundgebung am Bahnhof abgesetzt. Dabei sollen sie zahlreiche Straftaten begangen haben. Mehrere Polizeifahrzeuge wurden beschädigt, in einem Fall durch einen Feuerwerkskörper.

Die Beamten stellten bei den Festgenommenen mehr als 30 Gegenstände sicher, vom Messer über Pfefferspray bis zur Pyrotechnik. 100 Menschen wurde ein Platzverweis erteilt. Für Behauptungen von Stadträten der Alternative für Deutschland (AfD), sie seien auf einer Gegenkundgebung in der Stadt bedrängt, bepöbelt und in einem Fall auch angegriffen worden, gab es bei der Polizei gestern keine Bestätigung. Man habe auch noch nicht klären können, ob die Stadträte sich gemeldet hätten, sagte eine Sprecherin der Polizei . Versammlungsleiter Jürgen Knoll, der Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Pfalz, sagte, er habe von dem Vorfall nichts mitbekommen. Es habe sich bei ihm auch niemand von der AfD beschwert.

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