Kameras sollen L 108 überwachen

Saarbrücken · Seit rund zwei Wochen kontrolliert die Polizei im Saarland, ob sich Lkws an das Nachtfahrverbot auf der Flughafenstraße L 108 halten. 100 Anzeigen hat sie schon gestellt. Bald sollen Kameras die Strecke überwachen.

 Der gestoppte Lkw hatte seine Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert. Foto: Becker&Bredel

Der gestoppte Lkw hatte seine Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert. Foto: Becker&Bredel

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Tausende Lastwagen rollen seit der Sperrung der Fechinger Talbrücke Tag und Nacht über die Umleitungsstrecke, die Flughafenstraße (L 108) - zum Leidwesen der Anwohner. Der Landtag hat Abhilfe zugesagt und ein Nachtfahrverbot für Lastwagen beschlossen (wir berichteten). Wir waren am Wochenende bei der nächtlichen Kontrolle dabei. Denn die Behörden haben nicht nur Schilder aufgestellt. Die saarländische Polizei ist seit dem 28. Juni nachts unterwegs, um dafür zu sorgen, dass die Nacht-Sperre auch eingehalten wird. "Anfangs haben wir uns die Lage nur angesehen und Mängel in der Beschilderung dokumentiert. Die Task Force zur Fechinger Talbrücke hat diese Mängel dann schnell abgestellt, erst danach haben wir Verstöße auch geahndet", sagt Polizeidirektor Ralf Geisert.

Seitdem seien rund 100 Verwarnungen ausgesprochen worden, jede mit 20 Euro Strafe belegt. Mehr kostet es nicht, ein Durchfahrtsverbot "für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen" zu ignorieren. Aber die Polizei hofft, dass sich die Kontrollen herumsprechen. "Wir fordern die Lkw Fahrer sogar auf, es weiterzuerzählen und in den Betrieben und bei anderen Fahrern zu verbreiten, dass hier kontrolliert wird", sagt Geisert. Wirkung erziele man auch mit den 20 Euro, denn im Wiederholungsfall werde es direkt teurer und außerdem kontrollierten die Verkehrspolizisten immer auch den Lastwagen als solchen.

So auch am Freitagabend am Flughafen. Gleich der erste gestoppte Lastwagen hatte seine geladenen Papierrollen nicht ordentlich gesichert und die Tachoscheibe stimmte nicht mit der Lenkzeit überein. Den Fahrer und die Firma erwarten mehrere Anzeigen. "Und das ist ein Grund, warum gerade Lkw ein besonderes Risiko eingehen, wenn sie die gesperrte Strecke nutzen", erklärt Geisert.

Ausländische Fahrer müssen gleich zahlen, dafür fährt die Polizei auch mit zum nächsten Geldautomaten, wenn es nötig ist. "Der Erfolg ist sichtbar. Der Nachtverkehr der Lkw ist von der ersten zur zweiten Woche um die Hälfte zurückgegangen", so Geisert. Trotzdem sind noch viele unterwegs, die man nun auch mit technischen Mitteln belangen wird. Künftig gibt es auch Radarkontrollen insbesondere nachts auf der L 108, wobei jeder Lkw fotografiert werde. Mit der Bußgeldbehörde sei abgestimmt, dass man jeden Halter anschreibe. Das soll den Kontrolldruck nochmal erhöhen. Einzig die Anlieger haben dann ein Problem. Sie müssen Widerspruch einlegen. Denn die Messanlage kann Transitverkehr von erlaubtem Anliegerverkehr nicht unterscheiden. Anlieger hätten aber nichts zu befürchten, wenn sie belegen können, dass sie Anlieger sind.

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