Islamische Gemeinde dankt Polizei nach Festnahme eines Syrers

Saarbrücken · Im Fall des syrischen Flüchtlings Hassan A. (38), der seit dem Neujahrstag wegen Verdachts der Terrorismusfinanzierung in Untersuchungshaft sitzt, hat sich jetzt die Islamische Gemeinde Saarland zu Wort gemeldet. Deren Sprecher und Vorstandsmitglied Manfred Petry sagte: "Wir bedanken uns bei den Sicherheitsbehörden , die mögliche Anschläge mit Toten, gleich welcher Religion, verhindert haben, die uns davor bewahrt haben, unter Generalverdacht gestellt zu werden." Wie berichtet, hat die Saar-Polizei nach einem Hinweis aus dem Bundeskriminalamt (BKA) in einer Blitzaktion den 38-Jährigen in seinem Zimmer im Saarbrücker Stadtteil Burbach überwältigt. Hassan A. hat nach polizeilichen Ermittlungen und eigenen Angaben Kontaktleuten der Terrormiliz IS (Islamischer Staat) angeboten, gegen Zahlung von 180 000 Euro Sprengstoffanschläge mit umlackierten Polizeifahrzeugen zu verüben. Angeblich wollte er nur den IS um das Geld prellen.

Die islamische Gemeinde Saar sei, so Manfred Petry, "zutiefst erschüttert und betroffen, dass ein Bruder im Glauben sich wahrscheinlich von dem entfernt hat, was uns der Islam gebietet, (...) dass Muslime sich in einem ,Gastland' an die geltenden Gesetze halten müssen." Petry weiter: "Wir verurteilen sowohl Anschläge als auch deren Vorbereitung auf das Schärfste und distanzieren uns von allen Tätern und deren Verhalten."

Ein Kompliment an die Ermittler kommt auch vom assyrischen Kulturverein in Saarlouis. Deren Sprecher Charli Kanoun teilte mit: "Wir assyrische Christen danken der saarländischen Polizei und den Sicherheitsbehörden für den schnellen Zugriff auf einen vermutlich sehr gefährlichen Terroristen."

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