Haus mit Explosivstoffen wird bewacht

Lauterecken/Zweibrücken · Im Kreis Kusel wird eine große Menge explosiver Stoffe entdeckt, die die Hintergründe sind weiter unklar. Das Material soll am Wochenende weggeschafft werden. Die Ermittlungen gegen zwei Männer laufen.

 Das Haus des in Untersuchungshaft sitzenden 18-Jährigen in Lauterecken, in dem sich noch 110 Kilogramm pyrotechnisches Material befindet, wird von der Polizei bewacht. Foto: Harald Tittel/dpa

Das Haus des in Untersuchungshaft sitzenden 18-Jährigen in Lauterecken, in dem sich noch 110 Kilogramm pyrotechnisches Material befindet, wird von der Polizei bewacht. Foto: Harald Tittel/dpa

Foto: Harald Tittel/dpa

Nach dem Fund von mehr als 100 Kilogramm an Explosivstoffen in der Westpfalz laufen die Vorbereitungen für den Abtransport. Die Behörden planen für das kommende Wochenende die sichere Bergung. Der Abtransport aus einem Haus im Zentrum der Kleinstadt Lauterecken im Kreis Kusel beginne am Freitagmorgen um sieben Uhr und solle bis Sonntag, 17 Uhr, abgeschlossen sein, teilte die Verwaltung der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein gestern mit.

Ob der 18-Jährige, bei dem das pyrotechnische Material gefunden wurde, gemeinsam mit einem 24-Jährigen tatsächlich eine Explosion in Kaiserslautern geplant hat, ist indes weiter unklar. Zu den Ermittlungen gebe es bislang nichts Neues, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Martin Graßhoff gestern in Zweibrücken. Einen islamistischen Hintergrund schließen die Behörden aus, geprüft wird ein möglicher rechtsgerichteter Hintergrund. Ermittelt wird gegen den 18-Jährigen aus Lauterecken sowie einen 24-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Beide Männer sitzen in Untersuchungshaft. Bei dem Älteren waren weitere etwa 45 Kilogramm an pyrotechnischen Stoffen gefunden worden. Diese sind nach Angaben der Polizei in Kaiserslautern bereits unschädlich gemacht worden. Nach Einschätzung von Experten des Landeskriminalamtes (LKA) geht von den 110 Kilogramm pyrotechnischen Materials, das noch in dem Haus in Lauterecken lagert, keine Gefahr aus, wie ein Sprecher der Polizei in Kaiserslautern sagte. Das Gebäude ist versiegelt und wird rund um die Uhr von der Polizei bewacht. Strom und Gas wurden in dem Haus vorsichtshalber abgestellt. Klar sei, dass das Material aus dem Haus müsse, sagte der Polizeisprecher. "Wir haben aber keinen Zeitdruck.".

Die Männer bestreiten den Behörden zufolge, an Silvester eine Explosion in Kaiserslautern geplant zu haben. Sie bezeichnen sich demnach als Freizeit-Pyrotechniker und wollten das Material angeblich für ein privates Silvesterfeuerwerk nutzen.

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