Drei, zwei, eins, meins: Zum ersten Mal versteigert der Hunsrück-Flughafen Hahn an diesem Samstag, 9. Mai, seit Jahren nicht abgeholte Autos. "Wir sind überrascht von dem großen Interesse", sagt Hahn-Sprecherin Hanna Koch. 13 Fahrzeuge stehen zur Auswahl. Das Mindestgebot für alte Wagen zum Ausschlachten liegt bei 100 Euro. Bei jüngeren Premium-Marken ist es deutlich höher. Die Halter haben sich trotz Aufforderung nicht gemeldet. Die Frist ist verstrichen - und nun kassiert der Flughafen den Erlös.

Zu den Motiven, warum manche Parker ihr Auto nicht mehr abholen, lässt sich Koch zufolge nur spekulieren. Bei manchen älteren Modellen könnten aufgelaufene vierstellige Parkgebühren den möglichen Fahrzeugwert inzwischen überschritten haben. Möglicherweise sei auch der eine oder andere Autobesitzer nach seinem Flug ins Ausland gestorben.

Was machen andere Flughäfen ? Frankfurt/Main, Düsseldorf und München winken ab: Hier kommen nur liegengebliebene Koffer unter den Hammer - und keine Autos. Der Frankfurter Airport hat nach eigenen Angaben 14 700 Parkplätze, aber weniger als zehn aufgegebene Wagen pro Jahr: "Die kommen in die Altfahrzeug-Verwertung", heißt es dort.

Lediglich zwei nie abgeholte Fahrzeuge hat der Flughafen Düsseldorf in den vergangenen drei Jahren gezählt, wie ein Flughafen-Sprecher berichtet. "Vermutlich wurde eine einfache Möglichkeit gesucht, das alte Auto loszuwerden."

Die angebotenen Wagen am Hahn haben teils sehr weite Reisen hinter sich: Gemeldet waren sie neben Luxemburg und Frankreich in Großbritannien, Slowenien und Finnland. Es stehen kleine und große, alte und neue Autos zur Auswahl; einige haben das Lenkrad rechts, andere links.

Vor Beginn der Auktion, die um zwölf Uhr stattfindet und bei der nur Barzahlung erlaubt ist, haben die Interessenten zwei Stunden Zeit zur Besichtigung der Autos.

Einfach einsteigen und wegfahren wird aber nicht gehen: Es gibt weder Schlüssel noch Papiere. Und da einige der Autos schon mehrere Jahre auf dem Parkplatz stehen, sind sie nicht fahrtüchtig.