Knapp zehn Jahre nach seiner Einführung liegt der Führerschein mit 17 in Rheinland-Pfalz voll im Trend. "Die Zahl der Jugendlichen, die sich für das begleitete Fahren mit 17 anmelden, steigt von Jahr zu Jahr weiter", sagte der Führerschein-Experte beim Tüv Rheinland , Arne Böhne, in Köln der Deutschen Presse-Agentur. 2014 seien es rund 39 000 Jugendliche gewesen nach etwa 14 400 im Jahr 2006.

Der Anteil der angemeldeten Anwärter für den Pkw-Führerschein der Klasse B stieg damit landesweit von knapp 20 auf gut 63 Prozent. "Wir rechnen mit einer weiteren steigenden Tendenz", sagte Böhne. Vor allem in ländlichen Regionen wie dem Hunsrück oder dem Westerwald entschieden sich viele Jugendliche für den frühen Start am Lenkrad mit einem Begleiter an der Seite.

In größeren Städten dagegen sei die Zahl der Anwärter für einen Führerschein mit 17 geringer. Dies liege auch am besseren Bus- und Bahnangebot. In Köln liege der Anteil der Anwärter unter 18 bei 35 Prozent, in Berlin bei 15 bis 20 Prozent, sagte Böhne.

Das begleitete Fahren sei deshalb so sinnvoll, weil junge Fahranfänger von einem erfahrenen Begleiter auf Gefahren im Straßenverkehr hingewiesen würden. Damit sinke das Unfallrisiko, sagte Böhne. Denn in den Fahrstunden könnten nicht alle Situationen durchgespielt werden. "Das begleitete Fahren mit 17 ist auf jeden Fall ein Erfolgsmodell."

Beim begleiteten Fahren dürfen Jugendliche nach erfolgreicher Prüfung schon mit 17 Jahren Auto fahren. Sie müssen dafür eine mindestens 30 Jahre alte Begleitperson bei sich haben, die nicht mehr als einen Punkt im Fahreignungsregister vorzuweisen hat. Der Tüv Rheinland ist für Führerscheinprüfungen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen und Berlin zuständig.

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