Auto-Auktion am Airport: Der Flughafen Hahn hat erstmals Wagen versteigert, die am Airport geparkt und nie abgeholt wurden. 4000 Euro brachten die 13 Wagen am Samstag ein, wie Flughafen-Sprecherin Hanna Koch mitteilte. Das sei rund dreimal so viel wie es für eine Verwertung beim Schrotthändler gäbe.

"Niemand mehr? Dann 850 zum dritten Mal, bei Bieter Nummer Fünf", sagte Meike Nahl mit dem Hammer in der Hand, als kein weiterer der Besucher sein grünes Schildchen in die Höhe hielt. Damit holte ein silberner BMW mit dem Lenkrad rechts das höchste Gebot.

Etwa 30 Oldtimerliebhaber und Ersatzteilverwerter boten und überboten sich eine dreiviertel Stunde lang. Für 360 Euro plus Aufpreis für das Auktionshaus wechselte etwa ein alter Saab in verwaschenem Rot den Besitzer. Bei 100 Euro lag das Mindestgebot für die großteils nicht mehr fahrtüchtigen Autos. Gerade einmal zehn Euro mehr gab ein Bieter für einen Kleinwagen aus und machte damit den billigsten Fang. Die neuen Eigentümer haben für ihre Autos weder Schlüssel noch Papiere und sind nach Flughafen-Angaben für den Abtransport selbst verantwortlich.

Insgesamt seien rund 150 Besucher zu der Versteigerung gekommen. Einige der zum Teil seit Jahren nicht abgeholten Autos haben weite Reisen hinter sich. Sie waren etwa in Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, Slowenien oder Finnland gemeldet - unter den Fahrzeugen waren sieben Rechtslenker. Die früheren Halter hatten sich nach Sprecherangaben trotz Aufforderung nicht gemeldet, bis die Frist verstrichen war.

Autos unterm Hammer - da winken andere Flughäfen ab. Frankfurt/Main, Düsseldorf und München versteigern nur liegengebliebene Koffer. In Frankfurt blieben weniger als zehn Autos pro Jahr liegen, Düsseldorf zählte zwei in den vergangenen drei Jahren.