Feldmaus-Plage: Landwirte sorgen sich

Koblenz/Simmern · Die Feldmäuse werden zur Plage im Land. Nach ihrer massenhaften Vermehrung sorgen sie auf rheinland-pfälzischen Äckern für große Schäden. Sogar Totalausfälle bei der Ernte sind möglich. Schuld daran sind milde Winter.

Bauern in Rheinland-Pfalz fürchten angesichts einer neuen Feldmaus-Plage um Teile ihrer Ernte. "Regional könnte es auch zu Totalausfällen kommen", sagte der Sprecher des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Herbert Netter, der Deutschen Presse-Agentur. Nach zwei milden Wintern hätten sich die Feldmäuse so stark vermehrt wie schon lange nicht mehr. Es drohten größere Schäden als zuletzt bei der Mäuseplage 2012. Besonders betroffen seien Bauern im Hunsrück und in der Eifel.

Um die Plage einzudämmen, müssten sie gezielt mit Legeflinten Giftköder in Mauselöcher einbringen. "Das ist ein horrender Aufwand", sagte Netter.

Bei einem mittleren Befall brauche eine Person dafür pro Hektar etwa eine Stunde, sagte der Pflanzenbauberater für den Hunsrück beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Rudolf Engelmann, in Simmern. Beim Raps habe die Feldmaus im Hunsrück bereits Schaden angerichtet: Einige Bauern gingen von einem Verlust von fünf bis zehn Prozent aus. Beim Grünland lägen die erwarteten Aufwuchsschäden bei bis zu 20 Prozent, sagte Engelmann. "Die Landwirte müssen nachsäen, weil ihnen die Mäuse die Pflanzen und die Wurzeln wegfressen."

Engelmann spricht derzeit von einer "mittleren Feldmaus-Plage". Sie könnte aber zur großen werden, wenn die Mauspopulation in einem trockenen und warmen Frühling weiter wachse. "Eine Prognose ist schwierig", sagte der Experte. Im inzwischen höher gewachsenen Raps sei die Feldmaus derzeit vor Greifvögeln geschützt.

Massenvermehrungen von Feldmäusen kämen alle paar Jahre mal vor, sagte Engelmann. Irgendwann brächen die Populationen dann wieder ein. "Weil zu viele Mäuse auf einem Raum leben." Es könnten bei ihnen dann Krankheiten, Seuchen oder psychischer Stress entstehen.

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