Etwa 480 Deutsche heißen Neger

Mainz · Der wegen seines Firmenlogos umstrittene Mainzer Firmenchef Thomas Neger (wir berichteten) ist mit seinem Nachnamen nicht allein. Nach einer Hochrechnung der Mainzer Namensforscherin Damaris Nübling tragen etwa 480 Menschen in Deutschland den Nachnamen Neger.

Verbreitet sei er vor allem in Süddeutschland , sagte sie der dpa. Um Thomas Neger tobt vor allem in den sozialen Netzen seit einiger Zeit ein heftiger Streit. Die "Thomas Neger Metallsystem und -bedachungen GmbH" benutzt als Erkennungsmerkmal ein gezeichnetes dunkles Männchen mit dicken Lippen und großen Ringen in den Ohren. Kritiker werfen ihm Rassismus vor (wir berichteten). Neger sagt, das Logo gebe es seit Jahrzehnten, seiner Auffassung nach sei es nicht rassistisch. Dabei geht der Name laut Nübling nicht wie vielleicht vermutet auf eine Bezeichnung für schwarze Menschen zurück - sondern auf Näher. "Es waren Leute im Schneiderbetrieb, die die Nadel geschwungen haben", sagte die Expertin für historische Sprachwissenschaft. Bei Namen würden Umlaute oft nicht übernommen - ähnlich wie aus dem Bäcker der Name Becker wurde. Und der Dialekt sorgte für das "g". "Das Wort Neger für Näher ist viel älter als die Jahrhunderte später erfolgte Entlehnung von nègre "schwarz" aus dem Französischen, die zu einer Zeit erfolgte, als unsere Familiennamen längst fest waren".

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