Kurt Bauer, Vorsitzende des Rieschweiler Presbyteriums Die „gute Seele“ von Rieschweiler

Rieschweiler · Der Vorsitzende des Presbyteriums, Kurt Bauer, geht jetzt in seine dritte Amtszeit. Sein Ziel: jüngere Menschen für das Gemeindeleben begeistern. Und das alte Pfarrhaus verkaufen.

 Kurt Bauer macht in der evangelischen Gemeinde Rieschweiler „alles, was so anfällt“, bis hin zum Christbaumschmücken in oder dem Rasenmähen hinter der Kirche.

Kurt Bauer macht in der evangelischen Gemeinde Rieschweiler „alles, was so anfällt“, bis hin zum Christbaumschmücken in oder dem Rasenmähen hinter der Kirche.

Foto: Cordula von Waldow

Meistens ist die „gute Seele“ in einem Haushalt, einer Instituion oder einer Gemeinde eine Frau. Nicht so in Rieschweiler. In der evangelischen Gemeinde heißt die „gute Seele“ Kurt Bauer. Seit zwölf Jahren ist der Vorsitzende des Presbyteriums und Stellvertreter von Pfarrerin Silke Gundacker der Joker für alles, was es in der Gemeinde zu regeln gilt. Das war besonders in der Zeit der Vakanz enorm wichtig. „Er hat so viel gemacht, motiviert, organisiert – und die Gemeinde damit am Laufen gehalten“, so sieht es die neue Rieschweiler Pfarrerin.

Kurt Bauer war es auch, der sie nach einem Vierteljahrhundert in Contwig für ihre neue Stelle begeistern konnte. „Komm doch zu uns“, hatte er ihr angeboten, als er von ihren Veränderungsplänen erfuhr. Beide hatten sich in Vertretungsgottesdiensten kennen und schätzen gelernt. Ihr zuliebe hat er sich auch noch eine dritte Amtsperiode wählen lassen. Das gilt auch für seinen Sitz in der Bezirkssynode. Dabei will der 67-Jährige bloß kein Aufhebens um seine Person oder sein Wirken machen. „Es macht mir Freude“, bringt er sein nimmermüdes, weit überdurchschnittliches Engagement und sein Herzblut auf einen bescheidenen Nenner.

Der gebürtige Höheinöder zog vor 42 Jahren gemeinsam mit seiner Ehefrau Gisela in deren Heimatort. Zupacken ist der pensionierte Landmaschinen-Mechanikermeister aus zwei Nebenerwerbslandwirtschaften von Eltern und Schwiegereltern gewöhnt. Und auch den Dienst in der Kirche. Er beschreibt: „Mein Opa war Presbyter, meine Mutter eine fleißige Kirchgängerin.“

Kurt Bauer begann früh damit, Verantwortung zu übernehmen, in der Kindergruppe oder bei den Pfadfindern. Unter dem Motto: „Machst du mit, mach ich auch mit“, wurde er zusammen mit Kollegen Presbyter. Heute mache er „alles, was so anfällt“, bis hin zum Christbaumschmücken in oder dem Rasenmähen hinter der Kirche.

Doch eine weitaus verantwortungsvollere Aufgabe erwartet ihn im Bauausschuss. Gemeinsam mit Willi Schweitzer, Günther Weiß, Jürgen Reichert, Rolf Volnhals und Frank Fricker ist er gerade dabei, im Kellergeschoss des Martin-Luther-Gemeindehauses ein gemütliches Büro für die Pfarrerin einzurichten. „Alle Baumaßnahmen haben wir in Eigenleistung erbracht“, berichtet er stolz. Wie zum Beispiel die Verkleidung der Gastherme mit Lamellenschranktüren und der quer durch den Raum verlegten Heizungsrohre, die früher in dem ehemaligen Jugendraum weniger störten. Auch hier kommen dem Mechaniker sein handwerkliches Geschick und seine Fähigkeit, Lösungen zu finden, zu Gute.

Aktuell behilft sich Silke Gundacker neben dem Homeoffice während ihrer Präsenz mit einem Schreibtisch im ehemaligen Pfarrhaus. „Das wollen wir verkaufen“, freut sich Kurt Bauer über Interessenten an der Immobilie und bereits laufenden Verhandlungen.

Höhepunkte im Laufe seiner Amtszeit feierte der Vorsitzende des Presbyteriums mit den ökumenischen Gottesdiensten am Reifenberger Kapellchen oder den Erntedankfesten, an denen auch die Landfrauen unter dem stellvertretendem Vorsitz von Ehefrau Gisela mitwirkten.

Besonders gerne erinnert sich das Ehepaar an Reisen mit der Gemeinde, etwa auf den Spuren von Martin Luther in Thüringen oder in diesem Jahr zumindest an den Ammersee. Die geplante Südtirolreise soll im kommenden Jahr nachgeholt werden. Wie so viele ehrenamtliche „Macher“, ist auch Kurt Bauer vielfältig aktiv, etwa als langjähriger Vorstand der Jagdgenossenschaft oder der Ortsgruppe des Bauern- und Winzerverbands. Und natürlich hat er sich für seine dritte Amtszeit als Presbyter auch noch ein Ziel gesetzt. „Wir haben im Gottesdienst vor allem Ältere. Ich wünsche mir, dass wir auch wieder mehr jüngere Menschen für das Gemeindeleben begeistern können.“

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