Angeklagter im Mord-Prozess: „Wollte ihr nur Angst machen“

Landau · Ein Familienvater aus Germersheim hat gestern zum Prozessauftakt in Landau bestritten, seine Frau angezündet zu haben. Er habe ihr "nur Angst machen" wollen, als er ihr eine Mischung aus Wasser und Verdünner auf die Jacke schüttete.

Der 47-Jährige steht wegen versuchten Mordes in Landau vor dem Landgericht. Der Angeklagte räumte zugleich ein, gelegentlich Drogen genommen zu haben.

Dagegen schildete der 17-jährige Sohn des Paares den Vorfall anders. Die 24-jährige Tochter machte dem Angeklagten unter Tränen schwere Vorwürfe. Er habe oft heftige Drohungen ausgestoßen und die Mutter mit der Tat "in Todesangst" versetzt.

Der 47-Jährige wollte der Staatsanwaltschaft zufolge die von ihm getrennt lebende Frau töten, weil er sie für das Scheitern der Ehe verantwortlich machte. Am 12. Juni 2015 habe er sich in Germersheim in der Nähe des Autos der Frau versteckt und diese mit Brandbeschleuniger übergossen, als sie mit dem Sohn zum Wagen kam, sagte der Oberstaatsanwalt. Mit den Worten "Ich zünde Dich an" habe er sie gepackt und vergeblich versucht, ein Feuerzeug anzumachen. Als die Frau fliehen konnte, habe der Sohn ihn davon abgehalten, die Mutter zu verfolgen.

Der Angeklagte warf seiner Frau vor, sie habe ihm bei der geplanten Trennung finanziell übervorteilen wollen und die Kinder gegen ihn aufgehetzt. Am Tattag habe er mit ihr sprechen wollen, weil sie verhindert habe, dass er per Facebook Kontakt zum Sohn aufnehme. Als sie ihm gedroht habe, dass er die Kinder nie wieder sehen werde, sei er "ausgerastet" und habe die vorbereitete Flüssigkeit auf sie geschüttet. Sie habe aber nur wenig von der Lösung abbekommen, die wegen eines geringen Verdünneranteils ungefährlich gewesen sei. Er habe auch kein Feuerzeug in der Hand gehabt. "Ich wollte ihr niemals was tun."

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