Kindergärten und Schulen in Rheinland-Pfalu Größtes Risiko zwischen Mitarbeitern

Koblenz · Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz stellt an Schulen und Kitas ein Übertragungsrisiko von 1,3 Prozent fest.

Spielzeug liegt auf dem Boden, die Kinder spielen. Kinder, so ergab eine Studie, geben das Corona-Virus im Schnitt an 0,66 andere Personen weiter – meist an Kinder. In Schulen liegt der Wert darunter.  

Spielzeug liegt auf dem Boden, die Kinder spielen. Kinder, so ergab eine Studie, geben das Corona-Virus im Schnitt an 0,66 andere Personen weiter – meist an Kinder. In Schulen liegt der Wert darunter.  

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Viele Corona-Infektionen in Kindergärten lassen sich offenbar darauf zurückführen, dass Erzieherinnen und Erzieher ihre Kollegen anstecken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des rheinland-pfälzischen Landesuntersuchungsamts und der Universität Heidelberg, für die landesweit Covid-19-Fälle in Schulen und Kindertagesstätten ausgewertet wurden. Die Daten sind Teil einer am Montag in Koblenz vorgestellten Vorabveröffentlichung. Die Behörde empfahl, bei Hygienekonzepten für Kindergärten künftig einen besonderen Schwerpunkt auf Kontakte im Kollegenkreis zu legen – etwa in Pausen- und Besprechungsräumen.

Die Wissenschaftler hatten für ihre Untersuchungen die Daten rheinland-pfälzischer Gesundheitsämter zwischen September und Dezember 2020 geprüft. In diesem Zeitraum waren insgesamt 784 Erstinfektionen an Schulen und in Kindergärten durch Labortests bestätigt worden, die unter den betreuten Kindern, Jugendlichen und beim Personal zu 329 Folgefällen führten. Für 441 der 784 sogenannten Indexfälle lagen detaillierte Angaben über die Anzahl der Kontaktpersonen und zu den Ergebnissen von Corona-Tests im Umfeld der Einrichtungen vor.

Demnach infizierten sich in Kindergärten und Schulen jeweils ein bis zwei Prozent der engen Kontakte einer positiv getesteten Person ebenfalls mit dem Coronavirus. In Kindergärten führte eine Infektion bei einem Erwachsenen durchschnittlich zu 1,26 weiteren Fällen in der Einrichtung, wobei in der Mehrzahl andere Mitarbeiter betroffen waren. Ein infiziertes Kita-Kind gab das Virus im Kindergarten im Schnitt an 0,66 andere Personen weiter, überwiegend an andere Kinder.

In den Schulen lagen die ermittelten Werte weit darunter. Ein infizierter Lehrer löste im Durchschnitt 0,5 weitere Fälle in der Einrichtung aus, während Schülerinnen und Schüler das Virus an 0,17 Kontaktpersonen aus der Schule weitergaben, in der Regel an ihre Mitschüler. Die Verfasser der Untersuchung schränkten ein, dass nicht geklärt werden könne, ob eine Ansteckung unter Schülern im Unterricht oder in der Freizeit erfolgte. Fälle, in denen sich Lehrer bei infizierten Schülern ansteckten, gab es so gut wie gar nicht.

(epd)
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