Boule-Abteilung des SWV Kirrberg Mit ruhiger Hand zum Erfolg
Kirrberg · Die Boule-Abteilung des SWV Kirrberg blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Auch in den Wintermonaten wollen einige Aktive an ihrer Zielgenauigkeit feilen.
„Guter Wurf!“ Als es Gabi Hahm vom SWV Kirrberg gelang, ihre Boule-Kugel noch zwischen der dicht liegenden gegnerischen Kugel und dem „Schweinchen“ – der Zielkugel – zu platzieren, zollten selbst die Gäste aus Lebach Achtung. Um so leichter, als die erste Kirrberger Mannschaft bereits vor dem Finalspiel an der Kirrberger Wanderhütte als Sieger der Regionalliga Ost feststand und daher aufgestiegen ist in die Oberliga. Dennoch gab jeder der jeweils sechs Team-Spieler sein Bestes und freute sich, wenn seine Kugel direkt neben dem „Schweinchen“ zu liegen kam oder gar eine gegnerische Kugel aus ihrer vermeintlichen Siegerposition hinausschoss. So, wie etwa Ijad Miro für die Kirrberger. Entsprechend konnten sie ihren Vorsprung mit einem erneuten Sieg von 4:1 ausbauen und haben somit acht der neun Spiele gewonnen.
Noch aufregender war die Partie der zweiten Kirrberger Mannschaft, die auf Verbandsebene auf dem dritten Rang gegen die führenden Hierschieder spielten. Angesteckt von dem guten Spiel ihrer ersten Mannschaft, konnte sich auch der SWV Kirrberg 2 mit 3:2 durchsetzen und sich damit auf den zweiten Platz der Verbandsliga Ost im Saarländischen Boule-Verband vorarbeiten.
Der erste Spiel-Durchgang wird in zwei Tripletten zu jeweils drei Spielern mit zwei Kugeln absolviert, der zweite Durchgang in drei Doubletten zu jeweils zwei Spielern. Ziel ist es, die eigene Boulekugel möglichst dicht neben das vorgelegte „Schweinchen“ (frz. Cochonnet) zu „legen“, wie die Boule-Spieler bestimmte Würfe nennen. Gespielt wird auf dreimal zwölf Meter Feldern, wobei der Boulewart des SWV Kirrberg, Karl Ruffing, die Felder wegen der aktuellen Abstandsregeln auf vier Meter verbreitert hat.
Seit zehn Jahren, als der Verein seine Anlage an der Ski- und Wanderhütte oben auf der Sickinger Höhe errichtete, spielt er im Verein und zeichnet seit zwei Jahren verantwortlich für die rund 20 Köpfe starke Boule-Sparte. Boule/Pétanque ist ein Mannschaftssport, den man von Jugend an bis ins hohe Seniorenalter betreiben kann. In der Team-Sportart können selbst Einsteiger schnell auch bei Wettkämpfen und Meisterschaften mitspielen und sich so kontinuierlich verbessern.
Trainiert wird beim SWV Kirrberg bei möglichst trockenem Wetter jeden Dienstag und Freitag ab 17 Uhr. Jeder Interessent ist herzlich eingeladen, ins Pétanque-Spiel, wie es im französischen Original heißt, einmal hineinzuschnuppern. Körperliche Beweglichkeit und Ballgefühl sind von Vorteil, können jedoch auch erlernt und verbessert werden. Bei der Sportart steht das Miteinander im Mittelpunkt, Spaß und Sport für jeden. „Nach dem Finale gehen wir jetzt in die Winterpause“, informiert Karl Ruffing. Mit seiner Ehefrau Karin, dem „Maskottchen“ des Vereins, und anderen „Wetterfesten“ will er jedoch auch über Winter trainieren: Zielgenauigkeit in allen Distanzen.
Auf den angelegten Schotter- und Braschenbahnen lassen sich dann auch gleich zwei verschiedene Untergründe üben, zumal der Schotter Nässe besser aufnimmt. Dank des Kugel-Wärmegeräts spielt auch die Temperatur keine so große Rolle – und beim Boulen wird den Spielern ohnehin warm.
Beim Boule/Pétanque versuchen zwei Mannschaften eine bestimmte Anzahl von Kugeln so nahe wie möglich an eine vorher ausgeworfene Zielkugel zu werfen. Die Wettkampfkugeln bestehen aus Metall und haben einen Durchmesser von 70,5 bis 80 mm mit einem Gewicht zwischen 650 und 800 Gramm. Ähnlich wie beim Golf „lesen“ die Spieler den Boden. Da Pétanque auf jedem Boden gespielt wird, müssen die Beschaffenheit des Bodens, kleine und große Unebenheiten, kleine und große Hindernisse sowie die Löcher, die von bereits gespielten Kugeln gemacht wurden, in die Wurfplanung einbezogen werden. Pétanque wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Südfrankreich erfunden. 1959 fand die erste Weltmeisterschaft in Belgien statt. 1963 wurde in Bonn der erste Pétanque-Club Deutschlands gegründet.