Gedenktag der Befreiung von Auschwitz Landtag Rheinland-Pfalz erinnert an Holocaust-Opfer

Mainz · Mit einer Schweigeminute, Beiträgen von Jugendlichen und dem bewegenden Bericht einer Auschwitz-Überlebenden hat der rheinland-pfälzische Landtag am Mittwoch der Opfer des Völkermords an den Juden gedacht.

 Vor einem Jahr sprach die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zum Holocaust Gedenktag in der Gedenkstätte KZ Osthofen. In diesem Jahr gedachte der Landtag den Opfern des Nationalsozialismus im digitalen Raum. 

Vor einem Jahr sprach die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zum Holocaust Gedenktag in der Gedenkstätte KZ Osthofen. In diesem Jahr gedachte der Landtag den Opfern des Nationalsozialismus im digitalen Raum. 

Foto: dpa/Uwe Anspach

Die Befreiung des Lagers Auschwitz vor 76 Jahren stehe „am Ende eines Vernichtungskrieges, den Deutschland entfesselt hatte“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering in einer Online-Gedenkveranstaltung.

In das Gedenken schloss Hering Sinti und Roma, Zwangsarbeiter, Kranke und Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle und alle, „die sich aus politischen, religiösen oder schlicht menschlichen Beweggründen dem Terror widersetzen“. Erinnerungskultur sei von bleibender Bedeutung, in einer Zeit mit wieder zunehmendem Antisemitismus und angesichts von „Narrativen, die Wahrheiten verschieben“.

„Niemand möge diesem furchtbaren Drama begegnen, das ich erleben musste“, sagte die heute 88 Jahre alte Niusia Horowitz-Karakulska in einer Videoaufzeichnung für das Online-Gedenken. „Nach dem, was ich durchgemacht habe, bin ich nicht in der Lage zu vergessen, das ist stärker als ich.“ Die in Krakau lebende Frau ist die letzte Überlebende in Polen, deren Name auf der Liste des Industriellen Oskar Schindler stand: Dieser suchte sie zur Arbeit in seiner Metall-Fabrik in Brünnlitz aus und rettete ihr damit das Leben.

In einer Stimmencollage von Schülerinnen und Schülern wandten sich Jugendliche an Niusia Horowitz-Karakulska. „Es hat mir sehr leid getan, dass du keine unbeschwerte und fröhliche Kindheit erleben konntest“, sagte eine Schülerin.

(dpa)
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