Zweite Garde trumpft groß auf

Zweibrücken · Die Zweibrücker Löwen haben am Samstagabend eine weitere Überraschung geschafft: Gegen den Neusser HV setzte sich der SV 64 am Ende deutlich mit 31:26 (13:13) durch. Die Voraussetzungen waren allerdings alles andere als optimal gewesen.

 Auf seinen Nachwuchs konnte sich der SV 64 einmal mehr verlassen: Der erst 17-jährige Robin Egelhof (weißes Trikot) lässt Mikkel Moldrup im Neusser Tor keine Chance. Foto: Marco Wille

Auf seinen Nachwuchs konnte sich der SV 64 einmal mehr verlassen: Der erst 17-jährige Robin Egelhof (weißes Trikot) lässt Mikkel Moldrup im Neusser Tor keine Chance. Foto: Marco Wille

Foto: Marco Wille

Die Sorgenfalten auf der Stirn von SV-Trainer Stefan Bullacher waren vor dem Anwurf riesengroß: Zu den länger verletzten Kubo Balaz, Björn Zintel und Nils Wöschler hatten sich in der letzten Woche noch Benni Zellmer und Torhüter Yannic Klöckner hinzugesellt. Bullacher nominierte deshalb neben Robin Egelhof den ebenfalls erst 17-jährigen Patrick Bach, Dennis Schneider (19 Jahre alt) aus der SV-Zweiten sowie den ebenfalls 17-jährigen Benedikt Berz fürs Tor. Die Gäste aus Nordrhein-Westfalen hingegen waren in Bestbesetzung angereist und setzten die junge Löwen-Mannschaft in der Anfangsphase gehörig unter Druck. Dem SV 64 gelang es zunächst nicht, die Rückraumschützen aggressiv anzugehen und den Spielfluss zu unterbinden. SV-Torhüter Ladi Kovacin bewahrte mit mehreren Glanzparaden sein Team vor einem frühen Rückstand.

In den ersten Minuten versuchten die SVler, durch Kreuzbewegungen die 6:0-Abwehrformation der Gäste "ins Laufen" zu bringen, während die Neusser Spielanlage insbesondere darin bestand, im Rückraum die Zweikämpfe zu gewinnen und das entstandene Überzahlverhältnis "einfach" auszuspielen.

Nachdem die 64er in der 28. Spielminute durch das erste Tor von Kreisläufer Jonas Denk bei eigener Überzahl zum 13:11 erfolgreich waren, gelangen Dennis Aust und Christopher Klasmann per Siebenmeter quasi mit dem Halbzeitpfiff noch der 13:13-Ausgleich.

Die im ersten Durchgang etwas instabile Abwehr der Zweibrücker Löwen kam nach dem Seitenwechsel wesentlich besser klar. Großen Verdienst daran hatten Robin Egelhof und Torjäger Jerome Müller, die insbesondere in der Abwehr eine starke Partie ablieferten und die Zweikämpfe gegen die körperlich überlegenen Gäste konsequent annahmen. "Es ist unglaublich, was meine Mannschaft heute gezeigt hat", war Bullacher sichtlich angetan vom Auftritt seiner jungen Truppe. "In dieser Besetzung hätte ich ihr diese Abwehrleistung nicht zugetraut. Und Ladi war einmal mehr überragend", hob er seinen Keeper hervor.

Zwischen der 39. und 41. Spielminute gelang es den Zweibrücker Löwen, sich erstmals etwas zu lösen und auf 21:17 wegzuziehen.

"Wir haben auch noch nie eine solch emotionale Truppe gehabt", freute sich Bullacher, dass jetzt alle guten Aktionen von der Bank aus bejubelt wurden. Es folgten zwei weitere Treffer durch Jugendnationalspieler Jerome Müller und den im zweiten Durchgang überzeugenden Spielmacher Florian Enders, der fünf seiner sechs Treffer nach dem Seitenwechsel erzielte. Nach zwei weiteren Toren war die Moral des Neusser HV endgültig gebrochen. In der Folge zogen die Löwen auf 29:21 davon und ließen in den Schlussminuten nichts mehr anbrennen. Punktgleich mit dem TuS Ferndorf liegt der SV 64 nach acht Spieltagen auf Rang drei in der Dritten Liga West.

Zum Thema:

Auf einen BlickSV 64: Ladi Kovacin und Benedikt Berz im Tor - Jerome Müller 10/4, Florian Enders 6, Aris Wöschler 5 - Philipp Hammann 2, Erik Pohland - Jonas Denk 3 - Robin Egelhof 3, Michael Mathieu 2, Patrick Bach, Dorian Vallet, Dennis Schneider.Zeitsrafen: 10:6 min.Siebenmeter: 3/3 - 3/2.Zuschauer: 420.Schiedsrichter: Dominik Schek / Marco Wittemann (Mainz/Waldsee). cg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort