Pferdesport Sommer-Renntag ohne großes Publikum

Zweibrücken · Der Frühjahrs-Renntag Ende April fand nicht wie geplant statt, an seinem Termin der Sommer-Auflage am kommenden Sonntag hält der Pfälzische Rennverein Zweibrücken trotz der weiterhin vorhandenen Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie aber fest. Die große Zuschauerkulisse wird dabei fehlen. Der Verein bietet jedoch ein Sponsoring an, das es bis zu 250 Personen erlaubt, vor Ort dabei zu sein.

 Am Sonntag wird der erste Zweibrücker Renntag seit Mai 2019 veranstaltet – großen Zuschauerandrang wird es allerdings nicht geben. Darauf hofft der Rennverein aber bei der Jubiläums-Auflage am 11. September.

Am Sonntag wird der erste Zweibrücker Renntag seit Mai 2019 veranstaltet – großen Zuschauerandrang wird es allerdings nicht geben. Darauf hofft der Rennverein aber bei der Jubiläums-Auflage am 11. September.

Foto: nos/Norbert Schwarz, Bildjournalist, Lindenstraae 10, 66484 Battwei

Seit 200 Jahren schon gibt es die Pferderennen im „grünen Herzen“ der Stadt Zweibrücken, auf der Rennbahn gegenüber der Festhalle. Doch selten war es so schwierig, Veranstaltungen zu planen, wie im Jubiläumsjahr. Am kommenden Sonntag läutet die Starterglocke dennoch zum ersten Renntag in diesem Jahr. Allerdings unter anderen Voraussetzungen als erhofft, der veranstaltende Pfälzische Rennverein Zweibrücken muss der Corona-Pandemie noch Tribut zollen. Am auf den 11. September verschobenen zweiten Rennntag 2021 ist dann ein großes Geläuf für die Jubiläumsauflage geplant, mit der an die Premiere vor 200 Jahren erinnert werden soll. Oberbürgermeister Marold Wosnitza und Klaus Wilhelm, Geschäftsführer des Rennvereins, sind voller Euphorie in der Einschätzung, dass dieser Renntag dann mit vielen Pferdefreunden aus der pfälzischen Region und dem Saarland gefeiert werden kann. Diesmal jedoch sind noch keine großen Zuschauerscharen möglich.

 „Natürlich hätten wir jetzt schon gern die Zuschauer mit ins Boot genommen, doch die Pandemie engt weiterhin unseren Spielraum ein“, erklären Vereinspräsident Wosnitza und Wilhelm. Tageskarten wird es am Sonntag demnach nicht geben. Die Werbetafeln mit den Plakaten vom letzten Zweibrücker Pferderennen am 26.Mai 2019, das rund 3000 Besucher angelockt hatte, stehen noch im Lager. Rund 100 Geldgeber plus Begleiter und Ehrengäste – insgesamt bis zu 250 Besucher – können diese Mal die einzige Zeugen direkt vor Ort sein. Mit 25 Euro Einsatz ist es möglich, Sponsor und damit direkter Zaungast zu werden. Wer potenzieller Sponsor werden möchte, kann sich dafür per E-Mail an pferdeversicherung@klaus-wilhelm.de wenden. „Unser Ziel ist es, auf diese Art 100 Sponsoren zu bekommen“, sagt Wilhelm.

Ein bisschen Stolz ist der Geschäftsführer darauf, dass die Absicht, mit dem Renntag den Stallbesitzern und Pferdetrainern eine sportliche Plattform mit besonderen finanziellen Anreizen zu bieten, realisiert werden kann. „Während bei andren Veranstaltungen die Preisgelder aufgrund der Pandemielage vielfach gekürzt werden mussten, haben wir uns dafür eingesetzt, die Siegpreise ums eineinhalbfache zu erhöhen“, erklärt Wilhelm und fügt an: „Danken muss ich dabei auch den Sponsoren für unseren Zweibrücker Renntag, die sich deutschlandweit engagieren.“

Damit den Pferden und ihren Jockeys auch beste Rahmenbedingungen geboten werden können, sind ehrenamtliche Helfer noch dabei, Geläuf und Umfeld auf Vordermann zu bringen. Derzeit wird das schnell zu Heu getrocknete Gras eingesammelt und am Rande der Rennbahn zwischengelagert. Auch der Samstag wird für Wilhelm wie die Bahnhelfer zum Arbeitstag. Es gilt auch die technische Organisation für den Renntag mit seinen sieben Läufen vorzubereiten.

Nur Zwei Rennorte gibt es deutschlandweit am kommenden Sonntag. Vormittags, in der Zeit von elf bis 14 Uhr, galoppieren die edlen Vierbeiner ums Preisgeld auf der Galopprennbahn im Dortmunder Stadtteil Wambel. Nachmittags ab 14.30 dann ist die Zweibrücker Rennbahn im bundesweiten Mittelpunkt der Pferde- und Wettfreunde. Im Internet werden die Rennen übertragen, über „YouTube“ können die Pferderennsport-Enthusiasten – wenn auch „gefiltert“ – die Bahnatmosphäre und den Ausgang der sieben Läufe miterleben.

Natürlich seien am Renntag selbst für die ausgewählten Besucher die Hygienevorschriften zu beachten, Kontaktdaten müssen hinterlegt werden, entweder über ein Formular auf der Vereins-Homepage (www.pfaelzischer-rennverein-zweibruecken.de) oder vor Ort per Luca-App. In einem besonders hergerichteten „Kaffe-Gärtchen“ werden Sponsoren und Ehrengäste bewirtet. Ein Vip-Zelt wird es am kommenden Rennsonntag nicht geben. Allerdings würden sich auch diesmal viele ehrenamtliche Helfer nach Kräften darum kümmern, dass sich der kleine Besucherkreis beim traditionellen Renntag in Zweibrücken wohlfühlt.

 Die Zweibrücker Rennwiese präsentiert sich derzeit in gutem Zustand. Helfer verpassen ihr vor dem Renntag am Wochenende noch den Feinschliff.

Die Zweibrücker Rennwiese präsentiert sich derzeit in gutem Zustand. Helfer verpassen ihr vor dem Renntag am Wochenende noch den Feinschliff.

Foto: cos/Norbert Schwarz

Der Rahmen am 11. September, dem Jubiläums-Renntag, könne dann vielleicht schon ganz anders gestaltet werden. Das erste Zweibrücker Pferderennen überhaupt wurde übrigens vor 200 Jahren am 12. Oktober 1821 gestartet. Mit Glocke oder Fahne? Unbekannt. Sicher aber nicht mit Startmaschine, wie das heute auf der Galopprennbahn geschieht.

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