Handball-Oberliga Löwinnen zuhause erneut bärenstark

Zweibrücken · Die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken gewinnen gegen den TV Bassenheim ihr drittes Heimspiel in Folge. Der SV überrollt den als Tabellenzweiten angereisten Gegner mit 32:22. Auch dank acht Treffern von Lucy Dzialoszynski. Die 24-Jährige wird aber nur noch fünf Spiele für Zweibrücken bestreiten.

 Erstmals seit ihrer Operation stand Annalena Frank (am Ball) am Sonntag gegen Bassenheim wieder für den SV 64 Zweibrücken auf der Platte. Beim 32:22-Sieg ihrer Mannschaft gelangen ihr gleich wieder vier Tore.

Erstmals seit ihrer Operation stand Annalena Frank (am Ball) am Sonntag gegen Bassenheim wieder für den SV 64 Zweibrücken auf der Platte. Beim 32:22-Sieg ihrer Mannschaft gelangen ihr gleich wieder vier Tore.

Foto: Norbert Schwarz

Die Oberliga-Handballerinnen vom SV 64 Zweibrücken sind zu Hause wieder eine Macht. Die Mannschaft von Trainer Rüdiger Lydorf gewann am Sonntag ihr drittes Heimspiel in Folge – gegen den als Tabellenzweiten angereisten TV Bassenheim setzten sich die Löwinnen klar mit 32:22 (17:8) durch. Der TV war allerdings ersatzgeschwächt angetreten, musste auf vier wichtige Spielerinnen verzichten. Und dennoch: Nach dem Derbysieg gegen Köllertal (38:21) und dem Erfolg gegen Mundenheim (26:20) überzeugten die Zweibrückerinnen erneut durch eine stabile Abwehr und konnten sich im Angriff mal wieder auf ihre Schützinnen Janine Baus (neun Tore) und Lucy Dzialoszynski (acht Tore) verlassen.

Letztere wird allerdings nur noch fünf Spiele für den SV 64 bestreiten. Die 24-Jährige kehrt aus beruflichen Gründen schon in der kommenden Woche in ihre Heimat am Bodensee zurück und wird nächste Saison beim TV Steißlingen in der 3. Handball-Bundesliga auf Torejagd gehen. Dzialoszynski, die sich bei den 64ern auch als Jugendtrainerin engagiert, wird aber zu fünf der letzten sieben Spiele extra aus dem Süden anreisen, um ihr Team im Saisonendspurt zu unterstützen. Bis zum Ende der Spielzeit wird auch die erfahrene Katrin Hoffmann aus der zweiten Mannschaft dauerhaft im Oberligateam bleiben, um zusammen mit den Talenten aus der U21 die vielen Ausfälle zu kompensieren.

Bei der Rückkehr von Rückraumspielerin Annalena Frank, die wegen einer im Dezember verschobenen Operation zuletzt vier Wochen pausieren musste, zeigten sich die SV-Frauen im Heimspiel wieder von ihrer besten Seite. Knapp zehn Minuten dauerte die Abtastphase, nach der die 64erinnen mit 4:3 in Führung lagen. Danach kam der Motor des SV-Express so richtig auf Touren. Die Abwehr vor der starken Torfrau Annalena Zahm machte die Räume für die Gäste aus der Nähe von Koblenz extrem eng. Immer wieder eroberten die Zweibrückerinnen den Ball, schalteten blitzschnell um – und schlossen die Tempogegenstöße meist sicher ab. Über die Zwischenstände 8:5 (18. Minute) und 13:8 (25.) setzten sich die Zweibrückerinnen bis zur Pause auf 17:8 ab.

Nach dem Seitenwechsel machten die Löwinnen genau da weiter, wo sie nach den ersten dreißig Minuten aufgehört hatten – nämlich mit einem richtigen guten Handballspiel. Eine Viertelstunde vor dem Ende hatten die SV-Frauen den Vorsprung auf vierzehn Tore in die Höhe geschraubt (26:12). Dann war die Luft bei den Gastgeberinnen etwas raus und Bassenheim konnte das Ergebnis aus seiner Sicht etwas freundlicher gestalten.

Dass die 64erinnen die Schlussphase nicht mehr so dominant gestalteten, lag aber nicht daran, dass sie sich angesichts des sicheren Sieges zurücklehnten. Vielmehr ist die Runde für den SV aufgrund der großen Personalsorgen eine anspruchsvolle. Fünf junge Spielerinnen des Oberliga-Teams sind quasi in einer „Doppelsaison“ gefordert, weil sie auch bei der U21 in der Bezirksklasse auf der Platte stehen. Jene Spielerinnen mussten zuletzt fünf Partien in acht Tagen bestreiten.

Auch deshalb war Lydorf nach dem starken Auftritt seines Teams vollauf zufrieden: „Ich bin überglücklich, dass die Mädels sich so entwickeln und sich voll reinhängen, trotz aller Unwegsamkeiten. Über die Runde findet sich die Mannschaft immer besser“. Sein Team ist nun Tabellenachter, der Vorsprung auf einen möglichen Abstiegsplatz ist auf acht Zähler angewachsen.

Der TV Bassenheim war hingegen enttäuscht. Nicht nur aufgrund der Niederlage. Sondern auch weil der SV 64 einer vom TV gewünschten Spielverlegung im Vorfeld nicht zugestimmt hatte. Denn bei den zur Debatte stehenden Ausweichterminen hätten dann die Zweibrückerinnen auf (weitere) Spielerinnen verzichten müssen. Zudem: Bassenheim wird nicht etwa durch die Pandemie gebeutelt. Die fehlenden Spielerinnen des TV waren auf einer Taufe eingeladen.

 Lucy Dzialoszynski wird nur noch fünf Spiele für den SV 64 bestreiten. Sie wechselt in die 3. Liga. 
  Foto: Wittenmeier

Lucy Dzialoszynski wird nur noch fünf Spiele für den SV 64 bestreiten. Sie wechselt in die 3. Liga. Foto: Wittenmeier

Foto: maw/Martin Wittenmeier

„Für Bassenheim tut es mir leid, aber es macht für uns keinen Sinn ein Spiel zu verlegen, wenn wir wissen, dass dann zwar der Gegner in Bestbesetzung spielt, aber eben nicht wir. Außerdem ist das Fehlen von vier langzeitverletzten Spielerinnen für uns – an jeden Spieltag – eine traurige Realität. Da erwarten wir vom Gegner Verständnis“.

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