Nächster Glory-Kampf für Jakob Styben „Ich lasse mich davon nicht beeindrucken“

Zweibrücken · Der Zweibrücker Kickboxer Jakob Styben will in seinem nächsten Glory-Kampf an diesem Samstag den nächsten Schritt Richtung Weltspitze machen. Dazu müsste ein Sieg gegen den an Nummer zwei gelisteten Yousri Belgaroui, der mit großen Sprüchen aufwartet.

 Der Zweibrücker Jakob Styben (rechts) sieht sich vor einer großen Herausforderung: Am Samstag steigt er in Utrecht für seinen nächsten Glory-Kampf gegen Yousri Belgaroui in den Ring.

Der Zweibrücker Jakob Styben (rechts) sieht sich vor einer großen Herausforderung: Am Samstag steigt er in Utrecht für seinen nächsten Glory-Kampf gegen Yousri Belgaroui in den Ring.

Foto: Styben/Privat

Die Vorfreude wächst, die Anspannung auch. Nach wochenlanger Vorbereitung rückt der Kampf nun immer näher. „Ich kann es kaum abwarten“, erklärt Jakob Styben vor seiner nächsten Herausforderung. Die eine große ist. Der Muaythai- und Kickboxer aus Zweibrücken steigt an diesem Samstag beim „Glory 75“ im niederländischen Utrecht in den Ring: Gegen den an Nummer zwei gesetzten Yousri Belgaroui. „Es ist der stärkste Gegner, den ich in meiner bisherigen Profikarriere hatte“, erklärt Styben, der sich mit seinen zwei Glory-Auftritten im vergangenen Jahr in der Mittelgewichtsrangliste (bis 84 Kilo) der Glory-Liga, in der sich die besten Kickboxer der Welt messen, vom achten auf den sechsten Rang vorgearbeitet hat.

Akribisch hat sich Jakob Styben auf den Fight am Samstag vorbereitet. Dabei lässt er sich auch von den Sprüchen seines kommenden Gegners in den sozialen Netzwerken „nicht beeindrucken“. So hat Yousri Belgaroui etwa bei Instagram gepostet, dass er Styben“ die Gliedmaßen brechen und die Rippen zerquetschen“ wird. Wenn der 28-Jährige so etwas liest, wolle er sich nicht von Emotionen leiten lassen. „Ich versuche vielmehr hinter die Kulissen zu blicken. Vielleicht hat er im Training nicht die nötige Motivation gefunden und versucht durch solche Sprüche über Social Media Aufmerksamkeit zu erzielen – aber das macht mir nichts aus“, gibt sich Styben ganz cool und fügt an: „Ich konzentriere mich auf mich. Ich hatte einen klaren Plan, was ich erreichen will und muss bis zum Kampf. Darauf habe ich mich fokussiert.“

In drei Trainingsphasen habe er damit ausreichend zu tun gehabt. Den Grundstein legte Jakob Styben im Januar im afrikanischen Gambia. Dor stand vor allem Koordination, Ausdauer und Kraftaufbau auf dem Plan. Zurück in der Heimat wurde in einem zweiten Schritt der Kraftaufbau ausgebaut, verbunden mit Sparring. „Dann folgte die härteste Phase mit starken Sparringpartnern und damit, den Bewegungsablauf ganz spezifisch auf den Gegner einzustellen“, erklärt der Zweibrücker. In den vergangenen beiden Wochen war Styben dann noch zum Trainingscamp in den Niederlanden. Nach einem Wochenende mit der Familie in der Heimat wurde die Intensität kurz vor dem Kampf nun heruntergefahren. „Es steht noch ein Workout mit Christian Mohr auf dem Programm.“ Mit dem ehemaligen American Football-Spieler, der Sportwissenschaften studiert hat, hat Jakob Styben in der Vorbereitung auf den Kampf gegen Belgaroui intensiv zusammengearbeitet. „Ich habe viel von ihm gelesen und Videos gesehen. Ich habe dann Kontakt aufgenommen, um sein Training auszuprobieren“, erklärt Styben, der von dem Fachwissen Mohrs schwärmt. „Das Training verbessert nicht nur, sondern hält auch an.“ Auch die Chemie mit Mohr habe einfach gestimmt.

Nach den letzten Einheiten stehen für Jakob Styben nun am Donnerstag in Utrecht bereits Interviews und Fotoshootings auf dem Programm. Dann richtet sich der Fokus voll auf den Kampf am Samstag, den der Zweibrücker als eine Herausforderung sieht, „die mich stärker machen wird“.

Zwar trage der niederländisch-tunesische Yousri Belgaroui die größere Last, da er in Utrecht vor heimischem Publikum in den Ring steigen wird, doch Styben schätzt ihn als „enorm stark“ ein. „Da brauchen wir uns nichts vorzumachen, er gehört zur absoluten Spitze. Er ist in der Glory-Rangliste nicht umsonst geranked, in der freien Weltrangliste auf Platz fünf“, betont der K1-Europameister von 2018. Dennoch hat Styben hart auf diesen Kampf hingearbeitet und will in Utrecht nicht einfach nur irgendwie bestehen. „Ich will dort meine beste Performance abliefern und gewinnen“, gibt er selbstbewusst als Ziel aus. Denn Jakob Styben will zu den besten Kämpfern der Welt gehören. Und auf dem Weg dahin, müsse man eben auch die besten schlagen.

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