Judo „Historisches Ereignis“ für 1. JC Zweibrücken

Zweibrücken · Es ist offiziell: Jasmin Grabowski und Martyna Trajdos sind für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert.

 Die beiden Judoka des 1. JC Zweibrücken, Jasmin Grabowski (links) und Martyna Trajdos, haben das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio gelöst.

Die beiden Judoka des 1. JC Zweibrücken, Jasmin Grabowski (links) und Martyna Trajdos, haben das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio gelöst.

Foto: picture alliance / Jonas Güttler/Jonas Güttler

Vor allem am Ende war es eine Zitterpartie für Jasmin Grabowski. Doch nun ist es offiziell: Die Judoka des 1. JC Zweibrücken wird bei den Olympischen Spielen in Tokio in der Klasse über 78 Kilogramm für Deutschland auf die Matte gehen. „Der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist, war natürlich riesig“, sagt die 29-Jährige in einem Pressegespräch am Freitagnachmittag in Zweibrücken, nachdem es im Schlusspurt der langen dreijährigen Qualifikationsphase unverhofft nochmal richtig eng geworden ist. Auch Grabowskis Vereins- und Nationalteamkollegin Martyna Trajdos (Klasse bis 63 Kilogramm) hat das Ticket für Tokio gelöst. Wenn auch die offizielle Qualifikationsliste der International Judo Federation (IJF), die am Mittwoch hätte veröffentlicht werden sollen, weiterhin aussteht, „kann da nichts mehr passieren“, erklärt Grabowski. „Martyna ist so weit vorne in der Rangliste, dass da ohnehin nichts mehr schief gehen kann und bei mir hat es entweder tatsächlich noch über den letzten direkten Qualifikationsplatz gereicht oder eben über die Kontinental-Rangliste.“ Am Dienstag erfolgte die Nominierung durch den Deutschen Judo-Bund. Doch schon in Budapest, noch vor ihrem WM-Kampf vergangene Woche, habe das deutsche Team wild rumgerechnet, um ihr gleich nach der Anreise-Quarantäne mitzuteilen: „Du bist durch, egal, was jetzt passiert.“ Schon da sei die Erleichterung groß gewesen. 

Auch bei Martyna Trajdos, die 2019 zum JCZ gewechselt war, sowie dem Heimtrainer Stephan Hahn, die beide „mitgefiebert und mitgerechnet“ haben. „Martyna hatte mir mal gesagt, ohne Jasmin fahre sie eh nicht nach Tokio“, erzählt Hahn mit einem Lachen. Dass das jetzt klapppt, dass der 1. JCZ mit zwei Starterinnen bei den Olympischen Spielen in Japan vertreten ist, „das ist ein historisches Ereignis für den Judoclub Zweibrücken. Das ist absolut herausragend für uns“, betont Hahn nicht ohne Stolz.

Für beide JCZ-Judoka bedeutet das Tokio-Ticket die zweite Teilnahme an den Spielen. Bis sie aber nach der langen Qualifikationsphase, nach der Olympia-Verschiebung im Vorjahr endlich in Japan auf die Matte dürfen, folgt nach der Wettkampf-Generalprobe bei der WM nun noch der Feinschliff in zwei Trainingslagern. Nach einer freien Woche, die Grabowski zum Besuch in der Heimat bei ihren Eltern in der Pfalz, zu einem Abstecher nach Zweibrücken nutzte, geht es bereits am Sonntag in ein internationales Trainingslager ins niederländische Papendal. Danach folgt in Köln die Einkleidung für die Olympischen Spiele, nach einer Woche zu Hause folgt ein weiteres Trainingslager in Kienbaum, „und dann geht es schon fast Richtung Tokio“, sagt Grabowski. „Papendal ist jetzt unser erstes größeres Traningslager, wirklich mit den Topleuten. Das tut nochmal gut“, betont Trajdos. „Das hat wirklich seit anderhalb Jahren gefehlt. Sonst sind wir viel in Japan oder in Frankreich und nutzen viel mehr diese internationalen Gegner, um uns zu pushen und besser zu werden“, freut sich die 32-Jährige auf das Training und die Kämpfe in den Niederlanden, „die uns sicher ein Stück weiter dahin bringen, wo wir hin wollen“. Zu einer guten Leistung bei den Spielen.

 Martyna Trajdos (in Blau) hat im Kampf um das Olympia-Ticket mit Teamkollegin Jasmin Grabowski mitgefiebert.

Martyna Trajdos (in Blau) hat im Kampf um das Olympia-Ticket mit Teamkollegin Jasmin Grabowski mitgefiebert.

Foto: dpa/Vít Šimánek

Bei denen es dieses Mal für beide weiter gehen soll als bei ihrem Debüt in Rio 2016. Denn sowohl Grabowski als auch Trajdos war in Brasilien nach der ersten Runde Schluss. „Das war schon bitter“, erinnert sich Jasmin Grabowski zurück, „ich will es in Tokio schon gerne besser machen als in Rio.“ Judo sei aber sehr schwer vorhersehbar, betont Martyna Trajdos. „Mein Ziel ist es daher, an dem Tag die beste Version von mir selbst abzuliefern.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort