Handball-Saarlandliga Zwei grundverschiedene Aufsteiger

Zweibrücken · In der abgelaufenen Saison dominierten die Handballer der HWE Homburg und der VTZ Saarpfalz II die Verbandsliga. Während die Homburger nach ihrem Aufstieg weiter von Sieg zu Sieg eilen, haben die Nachbarn aus der Rosenstadt große Schwierigkeiten, in der Saarlandliga mitzuhalten.

 In die völlig entgegengesetzte Richtung haben sich die beiden Aufsteiger in die Handball-Saarlandliga entwickelt. Während die HWE Homburg mit Spielertrainer Thomas Zellmer (links) an der Tabellenspitze steht, wartet Marek Galla mit der VTZ Saarpfalz II weiter auf die ersten Punkte.

In die völlig entgegengesetzte Richtung haben sich die beiden Aufsteiger in die Handball-Saarlandliga entwickelt. Während die HWE Homburg mit Spielertrainer Thomas Zellmer (links) an der Tabellenspitze steht, wartet Marek Galla mit der VTZ Saarpfalz II weiter auf die ersten Punkte.

Foto: Klos Horst/Horst Klos (Klosfoto)

Letztes Jahr waren sie noch erbitterte Gegner in der Verbandsliga, doch dieses Jahr trennen die beiden Mannschaften Welten. Während die HWE Homburg sich in der Saarlandliga mehr als nur etabliert hat, steht die zweite Mannschaft der VTZ sieg- und punktlos am Tabellenende. Die Mannschaft von Spielertrainer Thomas Zellmer konnte sich vor der Saison nochmals verstärken und unterstrich vom ersten Spieltag an ihre Ambitionen, ganz oben mitzumischen. Die Zweibrücker hingegen verloren vor der Runde enorm an Qualität, die sie bis heute nicht adäquat ersetzen konnten.

Die HWE Homburg schwimmt auf der Erfolgswelle und ist unangefochtener Spitzenreiter der Saarlandliga. Die Spielgemeinschaft aus den Vereinen TV Homburg, SSV Erbach und HSV Waldmohr verstärkte sich vor der Saison mit Frederik Simon, Tobias Krumm und Sebastian Mathieu. Bereits während der letzten Saison schlossen sich ehemaliger Homburger Handballer der HWE wieder an. Mit Daniel Sorg, der nicht für den TVH in der RPS-Liga auf Torejagd ging, sondern auch noch Drittligaluft beim SV 64 Zweibrücken schnuppern durfte sowie Christian Boscolo, der jahrelang die prägende Figur des Homburger Oberliga-Teams war, bekamen sie enorme Qualität aber auch Erfahrung hinzu. So verwundert es nur wenig, dass diese mit hochkarätigen Spielern gespickte Mannschaft die Spitze der Liga erklimmen konnte und die Gegner reihenweise an die Wand spielt. Letzte Saison begegneten sich die HWE und die VTZ II noch auf Augenhöhe und lieferten sich in zwei spannenden Partien einen erbitterten Kampf um die Meisterschaft. Kaum eine andere Mannschaft war diesen beiden Teams gewachsen. Doch seitdem ist viel Zeit vergangen.

Die Mannschaft von Trainer Marek Galla hat sich im Vergleich der letzten Saison ordentlich verändert. Neu hinzu kamen Maurice Jung, Kevin König, Aaron Braun und Frank Schillo. Schillo hat sich aber mittlerweile bereits wieder aus der Mannschaft aus persönlichen Gründen verabschiedet. Maurice Jung, ein talentierter Rechtsaußen sowie Kevin König, ein flexibler Rückraumspieler, machen dieses Jahr ihre ersten Gehversuche im Männerhandball und wechselten von der A-Jugend der HWE in die Rosenstadt. Ebenfalls von der HWE gesellte sich Kreisläufer Aaron Braun zu den Zweibrückern. Im Gegensatz zu den Homburgern musste die VTZ II aber auch einige Abgänge verkraften. Vor der Saison verließen mit David Biehl und Maximilian Hartz zwei Spieler die Mannschaft, die großen Anteil am Aufstieg in die Saarlandliga hatten. Während Kreisläufer David Biehl aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht, wechselte Hartz zum Zweitligisten HG Saarlouis und ergriff die sich ihm bietende Chance. Hartz steht bei der HGS im erweiterten Kader der Bundesligamannschaft und sammelt bei der HGS II in der Saarlandliga Spielpraxis. Bereits während der letzten Saison verließ mit Tomas Marusak der andere Kreisläufer und Abwehrexperte die Mannschaft und folgte dem Ruf des Lokalrivalen SV 64. Dort kam der ehemalige slowakische Profi in der 3. Liga zum Einsatz, konnte aber auch den späteren Abstieg nicht verhindern. Zu allem Übel verletzte sich vor dem ersten Saisonspiel noch Linksaußen und Führungsspieler Hendrik Rolshausen so schwer, dass er den größten Teil der Saison nur als Zuschauer zur Verfügung verfolgen kann.

Obwohl die Mannschaft von Trainer Marek Galla all diese Abgänge verkraften musste, zeigte sie dennoch gerade in den ersten beiden Partien, dass immer noch genug Potential vorhanden ist, um das große Ziel „Klassenerhalt“ zu verwirklichen. Gegen die SGH St. Ingbert war die VTZ II bis zur 50. Minute ebenbürtig. Die Woche drauf zeigten sie in Saarbrücken bei der HSG ebenfalls eine ansprechende Leistung und lagen nahezu über die komplette Partie in Front. Am Ende fehlte dann etwas das Glück und sie mussten drei Sekunden vor dem Ende den bitteren Siegtreffer der HSG Saarbrücken hinnehmen. Auch wenn sie in den folgenden Partien sich auch die eine oder andere böse Klatsche einhandelten, zeigten sie dennoch mehr als nur einmal gute Leistungen. Doch mit jedem weiteren Spieltag ohne Punktgewinn wuchs auch die Unsicherheit. Viele Spiele wurden in der Schlussphase verloren. Mit etwas mehr Glück wären durchaus zwischen sechs und acht Punkten möglich gewesen. Damit hätte die VTZ II gleich drei Mannschaften überholt und würde auf dem elften Rang stehen, mit Anschluss ans Mittelfeld. Neben all diesen Faktoren kommt diese Saison noch erschwerend hinzu, dass die Liga enorm an Wert zugenommen hat. Es gibt keine Mannschaft mehr, die man so im Vorbeigehen schlagen kann. Selten war die Saarlandliga so stark und ausgeglichen besetzt, was nicht zuletzt die Meistermannschaft des TV Niederwürzbach zu spüren kam, die sich bereits jetzt schon drei Niederlagen eingehandelt hat. Trainer Marek Galla weiß allerdings auch, dass die guten Leistungen so langsam im Punkte umgemünzt werden müssen. „Ich weiß, dass wir es besser können. Leider fehlt uns die Konstanz innerhalb einer Partie. Wir müssen jetzt auch mal eine schlechte Partie gewinnen. Nur Komplimente zu bekommen, ohne dabei die Punkte einzufahren, reicht nicht mehr aus“, erklärt VTZ-Coach Galla.

 VTZ II-Trainer Marek Galla

VTZ II-Trainer Marek Galla

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Was auf der einen Seite so ungünstig wirkt, ist für die VTZ II derzeit noch ein Hoffnungsschimmer. Da die Liga dermaßen ausgeglichen ist, liegen viele Mannschaften ganz nah beieinander und werden dies wohl auch bis zum Schluss bleiben. Wenn es die Zweibrücker schaffen schon bald eine kleine Serie zu starten, ist der Klassenerhalt wieder durchaus machbar. Dafür aber muss sich die Mannschaft um Kapitän Dominik Rauch gerade im Hinblick auf die Konstanz noch etwas steigern.

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