Holger Jung hat auf der Heimfahrt von Berlin sehr lange Zeit, darüber nachzudenken, ob er mit seinem Ergebnis bei den deutschen Schülermeisterschaften im Kanuslalom zufrieden sein sollte oder nicht. Am späten Sonntagabend in Höheischweiler zu Hause angekommen, überwog dann aber doch die Freude über den 23. Platz. In Berlin-Spandau "An der Zitadelle" fanden bei optimalen Bedingungen die Deutschen Meisterschaften der B- und A-Schüler im Kanuslalom statt. Die Wassersportfreunde Zweibrücken waren lediglich mit Holger Jung bei den 13- bis 14-jährigen A-Schülern vertreten. Am ersten Wettkampftag stieg Holger Jung um neun Uhr zu seinem ersten Lauf in sein Slalomboot. Dieser erste Durchgang war sein stärkster des gesamten Wochenendes und so qualifizierte er sich in dem 57 Starter großen Feld als 19. für das Halbfinale am nächsten Tag. "Ich glaube, mein Ziel, unter die Top 20 zu fahren, kann ich schaffen", sagte Holger Jung nach den guten Vorläufen. Und auch sein Trainer Sebastian Zehfuß, der ihn neben der Familie nach Berlin begleitete, zeigte sich optimistisch. Trotz der schwer gehängten Strecke von Christian Bahmann, dem rheinland-pfälzischen Kadertrainer und Trainer des Olympiastützpunktes in Bad Kreuznach, sei Holger die schwierigen Abwärtskombinationen und tief hängenden Aufwärtstore ordentlich gefahren. Das Erreichen des Halbfinales sei für ihn im ersten A-Schüler-Jahr schon ein Erfolg. "Vielleicht geht morgen noch ein bisschen mehr", hoffte Zehfuß. Für das Halbfinale wurde die Strecke neu gehängt und Holger Jung ging sie noch am späten Samstagabend mit Trainer Zehfuß mehrmals zum Besichtigen und Festlegen der Fahrtroute und der Taktik ab. Am Sonntagmorgen sah es dann allerdings danach aus, dass bei Holger Jung neben einer Spitzenzeit noch ein wenig Ausdauer und Stehvermögen fehlt. "Was er technisch kann, hat er im oberen Streckenabschnitt eindrucksvoll unter Beweis gestellt", lobte Trainer Zehfuß, "aber im unteren Teil hatte ich den Eindruck, dass ihm die Kraft ausgeht". Und so fehlte zum großen Ziel des 13-Jährigen, einer Top 20-Platzierung, lediglich eine Sekunde. "Auch wenn Holger denkbar knapp an der Zielsetzung vorbeigeschrammt ist, bin ich dennoch zufrieden, zumal er im parallel ausgetragenen Mannschaftswettbewerb mit Maxi Dilli (VfL Bad Kreuznach) und Tom Pahl (KSV Bad Kreuznach) den hervorragenden fünften Rang einfuhr", resümierte Zehfuß.