Zeitfahrkönig McNulty, Pechvogel Thijssen

Gersheim · Mit dem Finale in Reinheim ging gestern die 29. Auflage der Trofeo zu Ende. Im Massensprint sicherte sich ein Slowake die letzte Etappe, der Gesamtsieg ging an den Amerikaner Brandon McNulty.

 Der Slowene Matus Stocek (rechts) reißt die Arme hoch – er gewinnt die letzte Etappe der 29. Trofeo in Reinheim. Foto: Schlichter

Der Slowene Matus Stocek (rechts) reißt die Arme hoch – er gewinnt die letzte Etappe der 29. Trofeo in Reinheim. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Brandon McNulty heißt der Sieger der 29. Auflage der internationalen Junioren-Radrundfahrt Trofeo Karlsburg. Nach vier Teilstücken über 290,5 Kilometer lag der 18-jährige US-Amerikaner nach 7:09:41 Stunden Fahrzeit 44 Sekunden vor dem Briten Ethan Hayter. Dritter wurde mit 1:16 Minuten Abstand McNultys Landsmann Ian Garrison. Als beste Deutsche landeten Niklas Märkl und Bastian Flicke mit je 1:43 Minuten Rückstand auf den Rängen elf und zwölf.

Auf der letzten Etappe, einem 97,2 Kilometer langen Rundkurs rund um das Ziel in Reinheim, kam es gestern zum dritten Mal bei der diesjährigen Trofeo zum Massensprint um den Sieg. Um 13:11 Uhr ist es Matus Stocek, der auf der Saarlandstraße vor Hunderten begeisterten Zuschauern im Ziel die Arme nach oben reckt. Der Slowake hielt im Endspurt Ziga Jerman aus Slowenien und Märkl souverän in Schach. "Es ist ein tolles Gefühl, nach so einem harten Rennen gewonnen zu haben", sagt der strahlende Sieger.

Bei Niklas Märkl ist von Enttäuschung über den knapp verpassten Etappensieg nichts zu spüren: "Ich bin wirklich sehr zufrieden. Ich hatte heute Morgen noch Magenprobleme. Dank der guten Arbeit des Teams konnte ich mich aber über die Berge retten", meint der 17-Jährige aus Queidersbach, der in der Wertung des jüngeren Jahrgangs den fünften Platz belegte.

An McNulty führte aber kein Weg vorbei. Die Basis hatte der Amerikaner am Samstag mit einem herausragenden Auftritt im Zeitfahren über 17 Kilometer von Rimling nach Rubenheim gelegt. Dort deklassierte er die Konkurrenz. "Ich bin glücklich, aber auch sehr müde. Es war ein hartes Rennen", sagte McNulty, während er sich im Ziel von den Strapazen erholte. Dank der guten Nachführarbeit seines US-Teams, das die Mannschaftswertung vor Großbritannien und Deutschland gewann, wurden alle Attacken erfolgreich abgewehrt. Nach Bobby Julich , der 1989 die zweite Trofeo gewonnen hatte, und Lawson Craddock (2010) ist er der dritte Amerikaner ganz oben auf dem Podest. Das Grüne Trikot des besten Sprinters eroberte der Brite Fred Wright, das Bergtrikot ging an den Luxemburger Michel Ries.

Zum großen Pechvogel der Trofeo 2016 wurde Gerben Thijssen. Der Belgier hatte nach dem Auftaktsieg am Freitag in Herbitzheim auch die erste Halbetappe am Samstag in Homburg gewonnen. Am Sonntag unterlief Thijssen dann bei der ersten Zieldurchfahrt ein folgenschwerer Fahrfehler. Der 17-Jährige, der morgen Geburtstag hat, stürzte, fiel auf die Schulter und musste unter starken Schmerzen aufgeben. Trotz der teilweise heiklen Bedingungen mit reichlich Regen blieben Vorfälle dieser Art über drei Tage die Seltenheit. "Mit dem Wetter hatten wir insgesamt noch Glück, es hat alles gut geklappt", sagte Organisationsleiter Wolfgang Degott.

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