Interview Thomas Zellmer „Wir wollen Meister werden und aufsteigen“

Homburg · Handball-Saarlandligist HWE Homburg dominiert als Aufsteiger die Klasse. Spielertrainer Zellmer korrigiert das Saisonziel nach oben.

 Die HWE Homburg und Spielertrainer Thomas Zellmer (links) stehen als Aufsteiger an der Spitze der Saarlandliga-Tabelle. Nicht nur der amtierende Meister TV Niederwürzbach wurde von den Homburgern besiegt.

Die HWE Homburg und Spielertrainer Thomas Zellmer (links) stehen als Aufsteiger an der Spitze der Saarlandliga-Tabelle. Nicht nur der amtierende Meister TV Niederwürzbach wurde von den Homburgern besiegt.

Foto: red/Markus Hagen

Nach dem Aufstieg in diesem Jahr aus der Verbandsliga Saar in die höchste saarländische Handball-Klasse, die Saarlandliga, könnte die Handballspielgemeinschaft HWE Homburg gleich weiter durchstarten: Mit 20:2 Punkten führt der Aufsteiger mit Spielertrainer Thomas Zellmer souverän und doch etwas überraschend die Saarlandliga an. Durchaus möglich, dass die HWE in der Saison 2018/19 dann in der RPS-Oberliga antreten wird. Im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur erklärt Spielertrainer Zellmer, dass auch für die HWE der bisherige positive Saisonverlauf schon unerwartet kam.

Herr Zellmer, die HWE führt die Saarlandliga mit vier und mehr Punkten nach erst einer Niederlage an. Ist die Meisterschaft für die HWE jetzt möglich?

Thomas Zellmer: Unser Saisonziel vor Beginn der Runde haben wir so definiert, dass wir als Aufsteiger oben mitspielen wollen. Auch wenn uns viele Saarlandligisten als Favoriten auf die Meisterschaft gesehen haben, in dieser Rolle haben wir uns keinesfalls gesehen, auch weil wir erst einige neue Spieler einbauen mussten. Zudem ist die Liga sehr ausgeglichen besetzt. Nun verlief aber anschließend die Saison überragend für uns, klar stecken wir uns nun ein neues Ziel.

Das kann nun doch nur Meisterschaft und Aufstieg lauten?

Zellmer: Klar, wenn man von Beginn an auf Platz eins steht und nun mit 20:2 Punkten schon mindestens vier Minuspunkte besser liegt als der Vorjahresmeister TV Niederwürzbach, sechs Minuspunkte weniger auf dem Konto hat als der Tabellenzweite HSV Merzig-Hilbringen, wäre es natürlich für keinen unserer Fans nachvollziehbar, wenn wir weiter sagen, wir wollen oben in der Tabelle mitspielen. Ganz klar: Unser Saisonziel korrigieren wir nach oben. Wir wollen Meister werden und in die RPS-Oberliga aufsteigen.

Steigt damit auch der Druck auf ihre Mannschaft, die sich bisher eigentlich unbelastet weiter furios an die Tabellenspitze der Saarlandliga festgesetzt hat?

Zellmer: Ich denke nicht, dass nun der Druck größter wird, wenn wir das Ziel Aufstieg ausgeben. Wir stehen klar auf Platz eins und hier wollen wir auch nach Saisonende stehen.

Ihre Mannschaft besteht aus einigen routinierten Spielern, die früher bereits beim TV Homburg gespielt haben, aber auch aus einigen jungen Talenten, die man weiter entwickeln will. Wie weit ist dieser Weg bereits fortgeschritten?

Zellmer: Richtig, wir verfolgen ganz konsequent, unsere jungen Talente im Kader weiterzuentwickeln und diesbezüglich haben wir schon einige Fortschritte gemacht. Nikolai Omlor ist hier als Beispiel zu nennen. Beim jüngsten Auswärtssieg bei der HG Saarlouis II spielte er bärenstark auf. Es gilt trotz der Erfolgsserie mit zehn Siegen und erst einer Niederlage auch das Gesamtgefüge der Mannschaft in allen Bereichen weiterzuentwickeln.

Wo kann sich die HWE diesbezüglich noch verbessern?

Zellmer: Wir haben in Sachen Konstanz über die Spielzeit von 60 Minuten noch Luft nach oben. Es gab in einigen Spielen auch Phasen. in denen der Gegner aufgeholt hat oder sogar in Führung gehen konnte. Hier gilt es in den nächsten Wochen und Monaten noch den Hebel anzusetzen. Also: Hinten stabil stehen und vorne die Tormöglichkeiten ausnutzen. Es gab schon Spiele, in denen wir hinten in der Abwehr zu viel zugelassen und im Angriff einiges liegengelassen haben.

Dennoch hat es die HWE trotz einiger verletzter Spieler immer wieder geschafft, bis auf bei der Niederlage beim HC Dillingen/Diefflen, die Spielfläche am Ende als Sieger zu verlassen. Wie sieht es aktuell personell aus?

Zellmer: Vor unserem Heimspiel und letzten Partie in diesem Jahr am Samstag um 19.30 Uhr in der Sporthalle der Robert-Bosch-Schule (Virchowstraße) gegen die SGH St. Ingbert stehen mir Christian Boscolo, Leo Frisch, Roman Kolepp und Sebastian Mathieu verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.

Wird die HWE daher personell in der Winterpause noch einmal seinen Kader mit Neuzugängen vergrößern?

Zellmer: Nein. Die genannten Ausfällen haben wir teilweise schon seit Wochen und dank unseres ausgeglichen gut besetzten Aufgebots sehr gut kompensiert, wie die Siege aufzeigen. Zumal wird der eine oder andere verletzte Spieler im Januar wieder zurückkehren.

Sollte die Meisterschaft und der Aufstieg in die RPS-Oberliga geschafft werden, wie weit muss sich die HWE für die vierthöchste Handballliga in Deutschland personell verstärken?

Zellmer: Ganz klar ist, dass der Sprung von der Saarlandliga in die RPS Oberliga viel höher ist als zuletzt der Sprung von der Verbandsliga Saar in die Saarlandliga. Natürlich schauen wir uns dann nach Spielern um, mit denen wir in der RPS-Oberliga bestehen können. Aber zuerst schaue ich auf meinen aktuellen Kader und ich hoffe, dass wir nach einer möglichen Meisterschaft auch alle zusammenbleiben und Keiner uns verlässt.

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