Eishockey-Regionalliga Südwest "Wir haben noch nichts in der Hand"

Zweibrücken · Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken zieht nach 9:5-Sieg in Mannheim als Hauptrunden-Erster in die Playoffs ein.

 Mit Vollgas in die Playoffs sind Maximilian Dörr und der EHC Zweibrücken gestürmt.

Mit Vollgas in die Playoffs sind Maximilian Dörr und der EHC Zweibrücken gestürmt.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Das erste Etappenziel hat der EHC Zweibrücken erreicht: Durch einen 9:5 (4:2/2:1/3:2)-Erfolg am Samstagabend bei den Maddogs Mannheim ist den Hornets Platz eins nach der Hauptrunde nicht mehr zu nehmen. Mit dem Auftritt beim Regionalliga-Schlusslicht war EHC-Trainer Ralf Wolf aber nur phasenweise zufrieden.

Die Anfangsminuten dürften allerdings nach dem Geschmack des Hornets-Coaches gewesen sein. Ganze 39 Sekunden dauerte es, dann war Julian Haas im Mannheimer Kasten das erste Mal bezwungen. In Überzahl legte Felix Stokowski auf Marc Lingenfelser, der zum frühen 1:0 einnetzte. Danach ging es weiter nur in eine Richtung. Zweibrücken ließ die Scheibe schnell laufen und überforderte damit die Hausherren. In der sechsten Minute war es dann wieder soweit. Eine sehenswerte Vorlage von Christian Werth landete auf dem Schläger von Dan Radke – 2:0. Und der Tabellenführer machte munter weiter. Keine Minute später zappelte der Puck erneut im Mannheimer Kasten. Verteidiger Vladimir Zvonik hatte nachgelegt.

Doch mit der klaren Führung im Rücken ging der Schwung bei den Hornets verloren. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir uns nicht von den Nickligkeiten anstecken lassen“, bemängelte Wolf, dass seine Spieler immer häufiger auf die Strafbank geschickt wurden. Diese Undiszipliniertheiten bestraften die Mannheimer direkt mit zwei Powerplay-Toren von Linus Betzwieser (11.) und Silvio Bruno (12.). Und plötzlich führten die Hornets nur noch mit 3:2. „Ich habe nie den Eindruck gehabt, dass wir die Partie verlieren“, betonte Wolf, auch wenn „die letzte Konsequenz gefehlt hat“. Kurz vor der Drittelpause schlug sein Team mit einem Mann mehr auf dem Eis zurück. Christian Werth (19.) nutzte den freien Platz und markierte das 4:2.

Auch nach dem Wechsel blieb die Partie zerfahren, aber durchaus unterhaltsam. Zunächst brachte Moritz de Raaf (26.) die Gastgeber wieder heran. Doch mitten in der Mannheimer Drangphase zeigte der Tabellenführer seine Qualitäten und erzielte nicht nur in Unterzahl das 5:3 durch Maximilian Dörr (31.), sondern legte keine zwei Minuten darauf auch den sechsten Treffer nach.

Kräfte sparen war dann die Devise im Schlussabschnitt. Minutenlang plätscherte die Partie vor sich hin und nahm erst wieder Fahrt auf, als Oliver Zbaranski EHC-Torwart Sebastian Trenholm mit einem fulminanten Schuss das 4:6 einschenkte. Plötzlich wurde es doch noch einmal hektisch auf dem Eis. Einige Minuten in Unterzahl galt es für die Hornets zu überstehen. Zwar gelang Radke – erneut in Unterzahl – das 7:4, aber die Maddogs konterten keine 30 Sekunden später das Gegentor. Wiederum hatte Zbaranski im Powerplay genau Maß genommen. „In diesen Situationen waren wir nicht bissig genug. Da müssen die Jungs energischer mit dem Stock dazwischen gehen und den Angreifern die Schussbahn dicht machen“, vermisste Wolf in manchen Phasen den nötigen Einsatz seiner Truppe. „Gegen stärkere Gegner dürfen wir uns das nicht erlauben.“ Ernsthaft in Gefahr geriet der 13. Zweibrücker Saisonsieg nicht mehr. Einmal mehr in Überzahl machte Vladimir Zvonik (57.) endgültig den Deckel drauf. Marco Trenholm erhöhte zwei Minuten vor dem Ende sogar noch auf 9:5.

Einen unschönen Höhepunkt hatte die Partie allerdings noch: Nach dem Schlusspfiff flogen auf dem Eis die Fäuste. Nach langen Diskussionen kassierten der Mannheimer Moritz de Raaf und Zweibrückens Dustin Bauscher jeweils „absolut unnötige“ Matchstrafen und sind im nächsten Spiel gesperrt.

Während Bauscher am kommenden Sonntag (19 Uhr) gegen Bietigheim nur zuschauen darf, hofft Wolf, dass bis dahin Stürmer Claudio Schreyer wieder fit ist. „Für Bietigheim geht es um die Playoffs. Die werden personell alles auffahren.“ Mit angezogener Handbremse werde sein Team daher definitiv nicht in die letzten beiden Hauptrundenspiele gehen, versichert er. „Gegen Bietigheim und in Hügelsheim wird der Ernstfall geprobt. In solche Spiele kannst du nicht mit 95 Prozent gehen, das Verletzungsrisiko ist viel zu hoch. Außerdem müssen wir im Rhythmus bleiben“, betont der EHC-Coach. „Das sind wir auch unseren Fans schuldig.“

Dass seine Mannschaft die Vorrunde als Erster beende, sei zwar schön, „aber unterm Strich haben wir noch nichts in der Hand“. Denn der große Coup steht für Wolf und die Hornets noch aus: „Ich will am Ende der Saison den Pokal hochhalten!“

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