Ball flach halten „Wir haben keinen Grund nachzulassen“

Homburg · FCH-Trainer Jürgen Luginger sieht die Meisterschaft trotz der 19 Siege in 19 Spielen noch nicht als sicher an.

 Trainer Jürgen Luginger sieht trotz 19 Siegen aus 19 Begegnungen in der Oberliga noch lange keinen Grund, die Meisterschaft für den FC Homburg schon als sicher anzusehen.

Trainer Jürgen Luginger sieht trotz 19 Siegen aus 19 Begegnungen in der Oberliga noch lange keinen Grund, die Meisterschaft für den FC Homburg schon als sicher anzusehen.

Foto: Markus Hagen

Mit 19 Siegen aus 19 Spielen marschiert der FC Homburg als unangefochtener Tabellenführer der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zielstrebig zurück Richtung Regionalliga Südwest. Zudem hat sich das Team von Trainer Jürgen Luginger für das Viertelfinale des Saarlandpokals qualifiziert. FCH-Cheftrainer Jürgen Luginger betont aber, dass der Sprung zurück in die Regionalliga noch lange nicht vollzogen ist, trotz des Elf-Punkte-Vorsprungs auf den Tabellenzweiten FK Pirmasens.

Herr Luginger, nach dem überraschenden Abstieg aus der Regionalliga Südwest hat der FC Homburg das klare Ziel Meisterschaft in der Oberliga und damit den sofortigen Wiederaufstieg ausgegeben. Wichtig dazu war es, einen guten Kader zusammen zu bekommen. Wie schwer war es für Sie Spieler aus der Regionalliga vom Oberligateam und dem FCH zu überzeugen?

Jürgen Luginger: Wir hatten ganz klar die Meisterschaft und den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben. Dementsprechend haben wir den Kader mit 15 neuen Spielern zusammengestellt. Wir konnten gestandene und erfahrene Regionalliga­spieler (Alexander Hahn, Christian Telch, Sven Sökler, Patrick Dulleck, David Salfeld, Anm. d. Red.) zu uns holen. Dazu blieben einige aus dem letztjährigen Aufgebot bei uns. Unser Vorteil ist, dass wir hier unter Vollprofi-Bedingungen arbeiten – auch in der Oberliga. Das ist natürlich auch ein Grund, weshalb wir viele Neuzugänge aus Regionalligateams für uns gewinnen konnten.

Das Konzept, mit Vollprofis die Rückkehr in die Regionalliga zu meistern, ging bisher voll auf. Ist diese Professionalität ein Grund, warum der FCH so souverän durch die Liga marschiert?

Luginger: Im Trainerteam – und dazu gehört auch unser Scout Heiko Wilhelm – haben wir Strukturen geschaffen, um professionell trainieren, arbeiten und unsere Spieler auf ihre Aufgaben in der Oberliga und Pokalrunde vorbereiten zu können.

Sind Sie trotz der guten Voraussetzungen überrascht, dass der FC Homburg bisher tatsächlich alle Spiele für sich entscheiden konnte. 57 Punkte und ein Torverhältnis von 66:8 sprechen eine deutliche Sprache für die Dominanz ihrer Mannshaft.

Luginger: Trotz eines großen Umbruchs im Kader haben wir es sehr schnell geschafft, zu einer spielerischen Einheit zu werden. Wir sind dann sehr gut in die Saison gestartet und zeigen seither Woche für Woche, dass wir uns nicht ausruhen. Trotz des deutlichen Vorsprungs in der Tabelle. Die bisherige Bilanz ist schon sensationell. Mein Kompliment geht an Spieler, Mitarbeiter im Trainerteam und den Verein für das bisher Erreichte.

Wie Schaffen Sie es, dass die Spieler trotz der Erfolgswelle nie abheben, die Gegner nicht unterschätzen und immer Vollgas geben?

Luginger: Die Mentalität und der Charakter meiner Spieler sind großartig. Sie und ich wollen einfach jedes Spiel gewinnen. Als Trainer achte ich auf Disziplin und darauf, dass die Spieler alle Partien und Gegner ernst nehmen. Ich finde es richtig gut, dass die Jungs sich auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen. Wir wollen Woche für Woche möglichst unser Optimum zeigen – und weiter gewinnen.

Welche Stärken sehen Sie in Ihrer Mannschaft? Gibt es trotz der bisher so starken Bilanz auch Punkte, die zu verbessern sind?

Luginger: Unser Teamgeist ist überragend. Wir sind ein Team, dazu gehören auch die Spieler, die nicht so oft zum Einsatz kommen. Unsere Stärken liegen in der Offensive, wie die bisher erzielten 66 Treffer in 19 Partien zeigen. Wir haben viele gute Einzelspieler, die sich aber in den Dienst der Mannschaft stellen. Das passt. Über Schwächen will ich nicht so viel sagen. Sicherlich gibt es immer wieder etwas zu verbessern. 100 Prozent Leistung und Darstellung einer Mannschaft gibt es nie.

Sie haben bereits angesprochen, dass der FCH auch die Teams aus der unteren Tabellenhälfte nicht unterschätzt. Wie gelingt es Ihnen, dass ihre Spieler nicht schon im Vorfeld Partien gegen die Kellerkinder als gewonnen abhaken.

Luginger: Das hat mit dem Charakter der Spieler zu tun. Jeder meiner Spieler weiß, dass man nicht schon die Spiele vorher als gewonnen abhaken darf. Sie gehen mit möglichst höchster Konzentration und Leistungsbereitschaft in jedes Punktspiel. Dies sieht man Woche für Woche. Nur, wenn man immer bereit ist, alles in Sachen Zweikampf, Laufbereitschaft, Taktik und Wille in das Spiel einzubringen, kann man gewinnen. Es verdient Respekt, dass meine Spieler in jedem Spiel umsetzen, was ich von ihnen bezüglich Leistung fordere.

Planen Sie personell nach der Winterpause angesichts der Ausfälle von Jaron Schäfer, Jens Meyer, Christian Lensch und Kai Hesse Ihren Kader mit dem einen oder anderen Spieler zu verstärken?

Luginger: Wenn es so bleibt wie im Moment nein. Falls weitere Verletzungen hinzukommen oder uns Spieler verlassen, müssen wir darüber natürlich nochmal nachdenken. Christian Lensch ist nach seiner Schulterverletzung wieder im Training und stand auch im Kader beim Pokalspiel am Mittwoch beim SV Saar 05 Saarbrücken. Jaron Schäfer trainiert nach seinem Kreuzbandriss im vergangenen Januar seit knapp zwei Wochen wieder mit der Mannschaft. Vielleicht steht er sogar demnächst wieder im Spieltagsaufgebot. Bei Jens Meyer wird es nach seiner Schulteroperation noch etwas dauern, bis er ins Teamtraining einsteigen kann. Gleiches gilt für Kai Hesse, der sich nach seiner Knieoperation weiter in der Reha in Frankfurt befindet. Ich rechne mit ihm für das Teamtraining erst im Februar oder März.

Wie sieht der Vorbereitungsplan nach der Winterpause aus?

Luginger: Wir starten Mitte Januar wieder in die Vorbereitung. In ein Trainingslager in wärmere Gefilde fahren wir aber nicht.

Wie sehen Sie den weiteren Saisonverlauf? Kann die Mannschaft es lockerer angehen, weil der FC Homburg in Sachen Meisterschaft fast schon durch ist?

Luginger: Nein, wir haben überhaupt keinen Grund nachzulassen und das Saisonziel Meisterschaft schon auf der Habenseite zu verbuchen. Wir haben elf Punkte Vorsprung, aber der FK Pirmasens bleibt auch ständig dran und wir dürfen uns keine Nachlässigkeit erlauben. Erst wenn uns rechnerisch keiner mehr einholen kann, sind wir Meister. Es gilt also weiter, uns Woche für Woche auf jedes Spiel optimal vorzubereiten und fleißig zu punkten. Es gibt für uns auch in der Rückrunde noch viel zu tun.

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