Leichtathletik Wieder eine Medaille zu holen wird schwer

Zweibrücken/Leipzig · Stabhochspringer Daniel Clemens tritt am Wochenende als einziger LAZ-Starter bei der Hallenmeisterschaft in Leipzig an, wo er im letzten Jahr Bronze holte.

 Daniel Clemens will bei der Hallenmeisterschaft in Leipzig ein gutes Ergebnis mitnehmen. Im letzten Jahr übersprang er 5,50 Marke und holte Bronze.

Daniel Clemens will bei der Hallenmeisterschaft in Leipzig ein gutes Ergebnis mitnehmen. Im letzten Jahr übersprang er 5,50 Marke und holte Bronze.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Wenn am Wochenende die Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten in Leipzig beginnen, stehen die Chancen des einzigen Starters der LAZ Zweibrücken, Daniel Clemens, eine Medaille zu holen nicht sonderlich gut. Das liegt zum einen an der fehlenden Wettkampfpraxis und zum anderen an der starken Konkurrenz in diesem Jahr.

Anders als im Vorjahr, als Clemens 5,50 Meter übersprang und die Bronze-Medaille aus Leipzig mit nach Zweibrücken nahm, hat der LAZ-Springer in diesem Jahr im Vorfeld nur zwei Turniere bestritten. Und dann sind noch die formstarken Leverkusener Springer Lita Baere und Torben Blech dabei, deren Höhen schwer zu übertreffen sein werden. Dementsprechend realistisch schätzt Clemens seine Chancen am Wochenende ein. „Es wäre vermessen zu sagen ich hole wieder eine Medaille. 5;50 Meter sind schon zwingend notwendig und werden dieses Jahr wohl eher nicht reichen. Wenn trotzdem eine dabei herausspringt, nehme ich die natürlich gerne mit.“

Die bisherigen Hallenturniere verliefen für Clemens eher durchwachsen, was auch mit seiner rechten Achillessehne zu tun hatte. Das Gleitgewebe machte ihm zu schaffen. Clemens konsultierte einen Arzt und der gab grünes Licht für die nächsten Wettkämpfe, da sich keine Folgeverletzung daraus entwickeln kann. Der Meisterschaft in Leipzig wird die Achillessehne also nicht im Weg stehen. Dennoch, die Sehne könnte, auch wenn es schon deutlich besser geworden ist, ein Handycap für den Stabhochspringer sein. Clemens: „Man merkt ein Ziehen bei jedem Schritt des Anlaufens. Beim Springen ist es kein Problem, da ich mit links abspringe.“

Mit seinem letzten Wettkampf, dem internationalen Hallenmeeting in Chemnitz, war Clemens nicht so zufrieden. Am Ende standen 5,30 Meter und ein sechster Platz. „Da hatte ich mir mehr erhofft“, sagt der LAZ-Athlet. Die schwache Performance begründet der Sportsoldat mit einer Änderung im Anlauf. „Ich hatte meinen Anlauf damals im Vorfeld um zwei Schritte verlängert und dadurch nicht so die Sicherheit“, bilanziert Clemens. In Leipzig wird er wieder nur 16 Schritte Anlauf vor dem Absprung nehmen.

Wie kommt es, dass Daniel Clemens der einzige LAZ Starter bei der deutschen Hallenmeisterschaft sein wird? Clemens kann nur für seine Stabhochsprungkollegen sprechen. Nico Fremgen sei nach Problemen mit dem Knie noch nicht wieder in Schwung. Außerdem ist er im Gegensatz zu Clemens kein Berufssportler. Raphael Holzdeppe hatte bereits früh angekündigt die Hallenturniere auszulassen. Das hatte jüngst Stabhochsprung-Ikone Tim Lobinger scharf kritisiert. Er sagte der dpa, dass die Athleten-Generation um Holzdeppe nicht hungrig sei und mehr Wettkämpfe ausfallen ließe, als er während seiner Karriere trainingsfreie Tage gehabt hätte.

Daniel Clemens steht seinem Stabhochsprungkollegen hier zur Seite. „Ich find’s richtig, dass Raphi das so macht. Der hatte eine lange Saison. Dann muss man dem Körper auch mal Ruhe geben. Im Juni sind ja auch schon wieder deutsche Meisterschaften und es geht um die Olympia-Qualifikation.“

Apropos Olympia: Dort möchte Clemens auch hin. „Klar, Olympia ist ein Traum von mir, aber ehrlich gesagt könnten die Chancen besser stehen.“ 5,80 Meter ist die Norm für die Qualifikation zu den Spielen. Clemens Bestmarke liegt mit 5,61 Meter noch deutlich darunter. Eine zweite Qualifikationsmöglichkeit ist das World Ranking. Hierbei wird ein Durchschnittswert aus den fünf besten Wettkämpfen errechnet. Je wichtiger das Turnier ist, desto mehr Punkte gibt es. „Für mich ist das Punktesammeln schwierig, weil ich nicht so viele hochdotierte Turniere gemacht habe. Umso wichtiger ist für Clemens die Hallenmeisterschaft in Leipzig. Ein gutes Ergebnis hält die Hoffnung auf die Teilnahme bei Olympia am Leben.

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