Wichtig, die Ruhe zu bewahren

Zweibrücken. Am drittletzten Spieltag durfte der TSC Zweibrücken auch in diesem Jahr jubeln. Die Mannschaft von Sanel Nuhic sicherte nach zwei Aufstiegen in Folge den Verbleib in der Fußball-Landesliga West. Wurde am Ende mit 37 Punkten Elfter. Der 39-Jährige, der bei seinem Heimatverein in der kommenden Runde bereits in sein sechstes Trainerjahr geht, zieht im Gespräch mit Merkur -Redakteurin Svenja Hofer Bilanz der abgelaufenen Runde, spricht über die schwierigen Phasen der Saison und die Stärken seiner Mannschaft.

 TSC-Trainer Sanel Nuhic blickt zuversichtlich Richtung neue Saison in der Landesliga. Foto: Hofer

TSC-Trainer Sanel Nuhic blickt zuversichtlich Richtung neue Saison in der Landesliga. Foto: Hofer

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Herr Nuhic, mit etwas Abstand zur vergangenen Runde mit dem Verbleib in der Fußball-Landesliga West, wie sieht Ihr Fazit aus?

Sanel Nuhic: Im Großen und Ganzen war es okay. Wir haben zwar das eigentliche Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz, nicht ganz erreicht. Aber wir haben es auch nur knapp verpasst. Die Saison war allerdings sehr lehrreich für die Spieler.

Vor allem zu Beginn? Der TSC hatte aus den ersten acht Spielen gerade einmal zwei Punkte erbeutet.

Nuhic: Ja, das war ganz sicher nicht immer einfach. Auch vom Kopf her kommt man in Fahrwasser, in die man eigentlich nicht will. Da hatten wir einfach nur die Hoffnung, einmal wieder zu gewinnen. Diese Phasen stärken aber auch den Charakter einer Mannschaft und einzelner Spieler. Wenn man solch eine Situation mal durchgemacht hat, lernt man die anderen Phasen, in denen es gut läuft, ganz anders zu schätzen.

Wie schafft es eine Mannschaft, aus einem solchen Tief herauszukommen und nicht irgendwann aufzugeben. Hilft da eigentlich nur der Sieg?

Nuhic: Im Endeffekt: Ja, löst es sich nur durch einen Sieg. Bis dahin ist es einfach unheimlich wichtig, dass die Mannschaft innerhalb ihrer Struktur ruhig bleibt. Gar nicht mal der Vorstand, von dem ich auch nie ein Wort gehört habe - und es wohl auch nach weiteren 24 Niederlagen nicht hätte. Aber in der Mannschaft darf nie das Gefühl von Unzufriedenheit aufkommen. Direkt nach der Niederlage - okay. Aber die Spieler dürfen sich nicht lange hängen lassen. Man muss einen neuen Anlauf nehmen, das nächste Spiel als Ziel formulieren und immer weiter schaffen. Das ist uns gut gelungen. In dieser Situation ist der Trainer gefordert.

Vor allem auch dann, wenn es wie so häufig in dieser Runde eng war, nur knapp wieder einmal nicht zum Sieg oder Punkt gereicht hat?

Nuhic: Richtig. Eigentlich hatten wir nur zwei wirklich heftige Spiele. Gegen Herschberg (2:7, Anm. d. Red.) hatten wir das Spiel bis zur Roten Karte gegen unseren Torhüter Mirko Gerlinger im Griff. Dann habe ich aber den Fehler gemacht, nach dem 1:1 von uns (31.) weiter an unserer Philosophie festzuhalten, sich eben nicht hinten rein zu stellen und lange Bälle zu schlagen. Gegen Rüssingen haben wir uns gleich danach den zweiten Ausrutscher erlaubt (1:5). Aber ansonsten waren wir immer mit dem Gegner auf Augenhöhe, haben die Spiele immer offen gehalten. Und dann doch oft nichts mitgenommen.

Wie groß war die Erleichterung, dass Ihre Mannschaft den Ligaverbleib am drittletzten Spieltag in der Tasche hatte und der TSC nicht bis ganz zum Schluss zittern musstet?

Nuhic: Riesig (atmet durch), einfach riesig. Meine Angst war, dass wir absteigen und die VB auf. Das wäre das Horrorszenario gewesen, das müssen wir nicht drum herum reden. Nicht wegen des Aufstiegs der VB, sondern eines möglichen Abstiegs von uns. Die Klasse zu halten ist die eine Sache, aber aufzusteigen eine ganz andere. Ein Wiederaufstieg lässt sich in dieser Klasse nicht einfach planen. Das ist in der Bezirksliga schon echt schwer. Daher war die Erleichterung nach dem Ausgang der Partie zwischen Merxheim (Absteiger) und Rüssingen für Rüssingen groß - das hab ich richtig gefeiert. Und auf das Derby gegen de VB freue ich mich jetzt natürlich.

Am Kader habt Ihr bereits leicht gebastelt. Wie genau sieht der Stand aus, gibt es weitere Veränderungen?

Nuhic: Denis Sikora wird uns berufsbedingt verlassen. Ihn zieht es zu einem Verbandsligisten (Herschberg, Anm. d. Red.), der ihm einen Job besorgt hat. Eigentlich hatte er uns schon zugesagt, aber da konnten wir leider nicht gegenhalten. Das ist verständlich. Es ist aber schön zu wissen, dass er andernfalls geblieben wäre und wir zumindest sportlich mit den anderen Vereinen mithalten können. Ansonsten bleiben alle. Neu hinzu kommen Dennis Gerlinger (Eintracht Trier ), Marco Gerlinger (FK Pirmasens II) sowie Cüneyt Eren (SV Gonsenheim). Das sind drei Spieler, die wirklich Qualität mitbringen.

Welche Ziele setzt sich der TSC für die kommende Runde?

Nuhic: Unser Ziel wird es wie in jedem Jahr sein, A-Jugendliche in der ersten Mannschaft einzubinden. In den vergangenen Runden ist uns das gut gelungen. Ich denke, dass wird auch weiter so funktionieren, wie etwa mit Janik Gerlinger, der sehr talentiert ist und es in der ersten Mannschaft schaffen kann. Unser Hauptziel wird sein, erneut die Klasse zu halten.

Trainingsauftakt beim TSC Zweibrücken ist bereits am Donnerstag, 15. Juni. Die erste Partie der Landesliga steht am 31. Juli auf dem Plan.

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