Weite Anfahrt zum Aufsteigerduell

Zweibrücken · Nach zwei Heimspielen müssen die Zweibrücker Löwen an diesem Wochenende wieder einmal eine lange Reise in den Westen auf sich nehmen. Sie gastieren am Samstagabend, 19.30 Uhr, beim VfL Gladbeck.

 Florian Enders (weißes Trikot) muss am Wochenende mit dem SV 64 wieder lange reisen. Foto: Wille

Florian Enders (weißes Trikot) muss am Wochenende mit dem SV 64 wieder lange reisen. Foto: Wille

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Der gastgebende VfL Gladbeck hat vom "Hickhack" um die Lizenzerteilung des früheren Champions-League-Siegers HSV Handball mit am meisten profitiert. Als letztjähriger Tabellenvierzehnter der Dritten Liga West war die Mannschaft eigentlich sportlich abgestiegen, rückte dann allerdings nach, weil der HSV Hamburg und HBW Balingen /Weilstetten in der ersten und die HG Saarlouis in der zweiten Bundesliga bleiben durften.

In sportlicher Hinsicht hat sich diese Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf hervorragend behauptet, bislang 6:6-Punkte eingespielt. Auffallend ist, dass die Mannschaft bislang nur zweimal zu Hause spielen durfte - und einmal davon gegen den großen Meisterschaftsfavoriten und verlustpunktfreien Tabellenführer SG Eintracht Hagen.

Beim letzten Gegner der Zweibrücker Löwen, der HSG Wiesbaden, gewann Gladbeck souverän mit sieben Toren Unterschied. Dieses Ergebnis alleine sei Beleg über die Qualität dieser Mannschaft, warnt SV-Trainer Stefan Bullacher. "Mit Lukas Krings, Thorben Mollenhauer und Torjäger Max Krönung ist die Gladbecker Rückraumreihe hervorragend besetzt, verfügt über individuelle Stärke und große Durchschlagskraft." Nach einem Videostudium der bisherigen Gladbecker Spiele zollt der Coach der Zweibrücker Löwen dem Gegner großen Respekt.

Dass Bullacher die Schwere dieser Aufgabe richtig einzuordnen vermag, belegt auch seine Aussage, wonach Gladbeck offensiv und aggressiv verteidigen kann und in der Spielfeldüberbrückung unheimlich schnell ist. "Die Historie interessiert mich da recht wenig", stellte Bullacher weiterhin heraus. "Gladbeck ist eine Mannschaft, die die gleichen Ziele verfolgt wie wir. Als Aufsteiger wollen sie den Klassenerhalt in der Dritten Liga schaffen."

Dass seine Zweibrücker Löwen am Wochenende dabei nicht in kompletter Besetzung antreten können, bereitet dem Zweibrücker Trainer durchaus Kopfzerbrechen. "Kubo Balaz hat wieder Knieprobleme und kann nicht spielen, ebenso wie Nils Wöschler nach seinem Bänderriss im Fuß. Hinzu kommt, dass die A-Jugend am Samstag in Balingen /Weilstetten antreten muss und somit auch Robin Egelhof nicht im Drittligakader auftauchen wird." Offen ist auch der Einsatz von Jugendnationalspieler Björn Zintel. "Björn konnte am Mittwoch trainieren. Ich hoffe darauf, dass er am Samstag auch erstmals spielen kann", so Bullacher.

Junglöwen mit Personalsorgen

Wegen der etwa 360 Kilometer langen Anreise nach Gladbeck fährt der Mannschaftsbus bereits am Samstagmittag los. Das Wochenende bereitet den Zweibrücker Löwen spielplanbedingt große Probleme, denn die A-Jugend-Bundesligatruppe der 64er spielt ebenfalls am Samstag. In der Südstaffel der Junioren-Bundesliga gastieren die Junglöwen beim HBW Balingen /Weilstetten. Das bedeutet, dass die beiden Jugendnationalspieler Jerome Müller und Björn Zintel auf jeden Fall mit den Männern unterwegs sein werden, ebenso wie Torhüter Yannic Klöckner. Nils Wöschler fehlt verletzungsbedingt. Robin Egelhof, Patrick Bach und Benedikt Berz, die drei weiteren A-Jugendlichen aus dem Erstmannschaftskader, fahren mit der A-Jugend ins Württembergische. Damit muss sich die Mannschaft von SV-Trainer Tony Hennersdorf in Balingen mit der Außenseiterrolle begnügen. Wie bereits vor Wochenfrist wird Hennersdorf seinen Kader mit einigen B-Jugendspielern auffüllen. Die erste Frauenmannschaft muss am vierten Spieltag bereits zum dritten Mal gegen einen Aufsteiger ran. Spielbeginn am Sonntag in Schifferstadt ist um 17 Uhr. Auch hier macht der unglückliche Zeitplan den Zweibrücker Bestrebungen, in Bestbesetzung antreten zu können, einen Strich durch die Rechnung. "Wir müssen dieses Mal auf die A-Jugendlichen Lara Schlicker und Maren Rixecker verzichten, die um 15.30 Uhr noch mit der Jugend in Bretzenheim spielen", erklärt SV-Frauentrainer Martin Schwarzwald . "Gerade Lara Schlicker hatte sich zuletzt einen Stammplatz auf der rechten Außenbahn erspielt - für sie müssen jetzt aber andere Spielerinnen in die Bresche springen". Weiter ausfallen wird auch Amelie Berger, die zwar leichte Belastungsübungen machen darf, aber noch einige Wochen von ihrem Pflichtspieldebüt entfernt ist. "Auch mit dezimiertem Kader und ohne Harz gehen wir aber als klarer Favorit in das Spiel gegen den Pfalzliga-Meister", bemerkte Schwarzwald zur Ausgangslage. "Mit 0:6-Punkten ist Schifferstadt noch nicht in der Oberliga angekommen". Mit einem weiteren Sieg wollen die SV-Frauen an Tabellenführer Bascherage dran bleiben und sich eine gute Position für das kommende Heimspiel gegen die SG Ottersheim-Bellheim-Zeiskam erarbeiten, die bislang noch ungeschlagen ist.

Juniorinnen reisen nach Mainz

Die Begegnung der weiblichen A-Jugend bei der SG Mainz-Bretzenheim ist am Sonntag das Spitzenspiel der RPS-Oberliga. Spielbeginn ist um 15.30 Uhr. Davor treffen um 13.30 Uhr die weiblichen B-Jugenden und um 11.30 Uhr die weiblichen C-Jugenden beider Vereine aufeinander.

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