Sportkolumne Weit entfernt vom Fan-Gedanken

Diese Bilder kann doch niemand sehen wollen, solche Skandale braucht der Sport wirklich nicht. Zumal sein Ruf bei Nicht-Fußballern ohnehin leidet. Sieht man Bilder wie beim Relegationsspiel von Waldhof Mannheim gegen Uerdingen, liest man von Morddrohungen gegen Liverpool-Torhüter Loris Karius nach seinen Patzern im Champions-League-Finale, so kann ein echter Fan nur den Kopf schütteln.

Sportkolumne: Weit entfernt vom Fan-Gedanken
Foto: SZ/Robby Lorenz

Klar war auch ich fassungslos bei den Böcken von Karius, die Real Madrid den Weg zum dritten Titel in Folge ebneten. Doch ist der Schlussmann nicht bestraft genug! Mit dem Wissen, das Spiel vermasselt und seiner Karriere einen Knick zugefügt zu haben. Da braucht es keine angeblichen Reds-Anhänger, die ihm drohen. Das hat mit Sport nicht das Geringste zu tun. Ebenso wenig wie die Ausschreitungen der Waldhof-Fans im Relegationsspiel zur 3. Liga. Das kurz vor Schluss nach Pyrotechnik und Raketen beim Stande von 2:0 für Uerdingen abgebrochen wurde. So wird Waldhof den bitteren Hattrick erleben und zum dritten Mal in Folge in der Relegation scheitern. Ja, die Aufstiegsregelung zur 3. Liga kann man verurteilen. Die Tatsache, dass der Meister, wie nun der 1. FC Saarbrücken, nicht direkt aufsteigt. Dass der Erfolg nach einer langen Saison von den wenigen Relegationsminuten abhängt. Doch aller Ärger über dieses Reglement, alle Enttäuschung über einen verpatzten Traum – rein gar nichts rechtfertigt das Verhalten dieser angeblichen Fans.

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