Weg zur Spitze frei

Es ist kein einfacher Weg, den Felix Drumm gewählt hat. Aber ein vielversprechender. Dabei ist sich das Radfahrtalent aus Mörsbach nicht zu schade, sich durch den Dreck zu kämpfen. Nicht viele werden den 20-Jährigen beneiden, wenn er sich im Winter Woche für Woche auf seinem Crossrad durch die eisige Kälte, Schnee oder zentimetertiefen Schlamm quält, sich immer wieder auf die Schnauze legt, wie es Trainer Andreas Walzer bildhaft umschreibt, um immer wieder aufzustehen und weiterzustrampeln.

Doch genau das macht Felix Drumm Spaß. Erfolge lassen diesen anwachsen, treiben zum Weitermachen an. So dürfte die Titelverteidigung bei der deutschen U23-Crossmeisterschaft am vergangenen Samstag Antrieb genug sein, auch die kommenden drei Wochen bis zur Cross-Weltmeisterschaft im tschechischen Tabor motiviert durchzuarbeiten. Zwar sind von ihm dort noch keine Spitzenplatzierungen zu erwarten, zu stark ist die Konkurrenz aus den Crossnationen wie Holland, Belgien und Frankreich. Doch der Sprung unter die Top 20 ist drin für den Nachwuchsfahrer.

War der DM-Titel im vergangenen Jahr der bisher größte Erfolg des Mörsbachers, hat das Umfeld diesen nun geradezu erwartet. Auch dem eigenen Anspruch ist Drumm mit dem Erreichen des selbst gesteckten Ziels gerecht geworden. Obwohl Andreas Walzer , Olympiasieger von 1992 mit der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn, das Talent seines Schützlings bereits früh erkannt hat - seit nunmehr fünf Jahren schreibt er dessen Trainingspläne - fliegen die guten Ergebnisse dem 20-Jährigen nicht einfach zu. Felix Drumm arbeitet gemeinsam mit Walzer täglich hart an jedem kleinsten Detail. Der Ehrgeiz treibt ihn an. Immer schneller, immer besser will er werden. Querfeldein wie auf der Straße. Dazu verfolgt der Ausnahmeathlet seiner Altersklasse einen systematischen Plan - Training, Rennen und Pausen sowie die Ernährung müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein -, will er nach seiner letzten U23-Saison im kommenden Jahr den Anschluss zur deutschen Elite nahtlos schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Athlet zahlreiche Entbehrungen in Kauf nehmen. Der Mörsbacher hat dem Sport in seinem Leben alles andere untergeordnet. Noch kann der BWL-Student nicht davon leben. Langfristig sei es aber das große Ziel des 20-Jährigen, voll und ganz auf den Radsport zu setzen. Sein Ehrgeiz, sein Fleiß und sein Talent machen Felix Drumm diesen Weg frei.

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