Bittere Pleite VTZ verliert Krimi an der Freiwurflinie

Zweibrücken · Spielertrainer Denis Rendgen wird bei 66:67-Niederlage gegen TG Nieder-Ingelheim zum tragischen Helden der Landesliga-Basketballer.

 VTZ-Spielertrainer Denis Rendgen (rot) nimmt die Niederlage gegen Nieder-Ingelheim mit auf seine Kappe.

VTZ-Spielertrainer Denis Rendgen (rot) nimmt die Niederlage gegen Nieder-Ingelheim mit auf seine Kappe.

Foto: Wittenmeier/Martin Wittenmeier

Nichts sehen, nichts hören, nur noch verkriechen wollte sich Denis Rendgen. Den Kopf in seinem Trikot vergraben, saß der Spielertrainer der VT Zweibrücken nach dem Abpfiff geknickt auf der Spielerbank. Auch die Schulterklopfer seiner Teamkollegen konnten ihn nicht aufmuntern. „Das geht heute auf mich.“ Viel mehr brachte Rendgen in seiner ersten Enttäuschung nicht heraus.

Augenblicke zuvor war er zum tragischen Helden seiner Mannschaft geworden. Fünf Sekunden waren gegen die TG Nieder-Ingelheim noch auf der Uhr, als Rendgen beim Stand von 66:67 nach einem Ballgewinn gefoult wurde und an die Freiwurflinie durfte. Ein Treffer hätte die Verlängerung bedeutet, zwei den Sieg für die Zweibrücker. Aber Rendgen zeigte Nerven und versenkte weder den ersten noch den zweiten Versuch. Danach hatte die VTZ sogar noch einmal Einwurf an der Mittellinie, doch auch der allerletzte verzweifelte Distanzwurf von Jorge Ordonio verfehlte sein Ziel. Damit war die bittere Heimniederlage besiegelt.

In den 40 Minuten zuvor hatte die Führung mit fast jedem Angriff gewechselt. Beide Teams lieferten sich in der Sporthalle des Hofenfels-Gymnasiums einen offenen Schlagabtausch. Der Start gehörte dabei den Gästen, die schnell mit 5:0 in Front lagen. Es dauerte einige Minuten, ehe die VTZ, die mit Gürkan Kirca und Johannes Petuchov auf zwei wichtige Stützen verzichten musste, durch Nizar Barkaoui die ersten Punkte auf die Anzeigetafel brachte. Zum Ende des Startviertels war es dann Zweibrückens Milomir Mihailovic, der mit zwei erfolgreichen Dreiern dafür sorgte, dass sich die Hausherren erstmals leicht absetzen konnten und mit 24:19 vorne lagen.

Nieder-Ingelheims Topscorer Thorsten Hillenmeier, der im Hinspiel noch 33 Punkte zum 79:73 seiner TG beigesteuert hatte, hatten Rendgen und seine Teamkollegen diesmal besser im Griff. Lediglich zwei Freiwürfe verwandelte der Gäste-Kapitän in der ersten Halbzeit, kam am Ende auf insgesamt 15 Zähler.

In den zweiten zehn Minuten offenbarte sich dafür ein anderes Problem der VT Zweibrücken: die vielen Fouls. Beinahe jeder Nieder-Ingelheimer Angriff endete an der Freiwurflinie. Diese Geschenke nahmen die Gäste dankbar an und schafften es so immer wieder, mit einfachen Punkten an der VTZ dranzubleiben. „Da haben wir uns in vielen Situationen nicht clever verhalten und uns das Leben selbst schwer gemacht“, musste Rendgen mitansehen, wie es sein Team verpasste, vor der Halbzeit entscheidend davonzuziehen und nur mit einer Vier-Punkte-Führung in die Kabine ging (36:32).

Die Anfangsminuten der zweiten Hälfte gehörten erneut der TG. Nach einem 6:0-Lauf lagen zunächst die Gäste mit 38:36 vorne, ehe die VTZ ihrerseits eine kleine Serie startete und zur Mitte des dritten Viertels wieder mit 45:40 führte. Doch statt von nun an die Partie konzentriert zu Ende zu spielen, ließen sich auch die Zweibrücker von der Hektik des Gastteams anstecken und leisteten sich gleich mehrfach leichte Ballverluste. Zu allem Überfluss kassierte man nun auch noch zwei technische Fouls. Hillenmeier durfte an die Linie, verwandelte alle vier Freiwürfe und brachte seine Mannschaft zurück ins Spiel. Mit einer knappen 51:49-Führung für die Hausherren ging es somit in das Schlussviertel.

In den letzten zehn Minuten mobilisierten beide Teams noch einmal alle Kräfte. Das bessere Ende hatte allerdings Nieder-Ingelheim für sich. 90 Sekunden vor der Schlusssirene war es erneut Thorsten Hillenmeier, der einen Wurf aus der Halbdistanz zum knappen 67:66-Erfolg im VTZ-Korb versenkte und für niedergeschlagene Mienen auf der Zweibrücker Bank sorgte.

Lange Zeit, über die Niederlage zu grübeln, bleibt Rendgen und seiner Truppe aber nicht. Bereits am kommenden Sonntag (18 Uhr) ist die VTZ wieder auswärts gefordert. Dann geht es nach Mainz zum Landesliga-Dritten SC Lerchenberg.

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