Handball-Oberliga VTZ-Sieg gerät zur Nebensächlichkeit

Zweibrücken · Die VTZ Saarpfalz gewinnt ihr Heimspiel in der Handball-Oberliga gegen Bingen mit 28:24. Doch die Nachricht vom Tod des Vereinskameraden Hans-Jürgen Wiese lässt den Sport in den Hintergrund treten.

  Die VTZ-Handballer um Tomas Kraucevicius springen durch den Sieg gegen Bingen auf Platz fünf. Das war am Sonntag aber nur eine Randnotiz.

Die VTZ-Handballer um Tomas Kraucevicius springen durch den Sieg gegen Bingen auf Platz fünf. Das war am Sonntag aber nur eine Randnotiz.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Die Handballer der VTZ Saarpfalz haben sich am Sonntag in der Oberliga zu  einem 28:24(15:16)-Heimsieg gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen gemüht und damit Rang fünf in der Tabelle erobert. Doch der Erfolg geriet für sie zur Nebensächlichkeit. Denn die traurige Nachricht, die sich während der Partie in der Westpfalzhalle verbreitete, war nach der Schluss-Sirene auch für die Spieler traurige Gewissheit. Der langjährige Spieler, Betreuer und Mannschaftsverantwortliche Hans-Jürgen Wiese – 52 Jahre lang VTZ-Mitglied – war am Sonntag verstorben.

Sportlich merkte die VTZ rasch, dass die Partie kein Selbstläufer werden würde. Bingen zeigte sich hochmotiviert und sehr gut eingestellt. Gerade im Angriff wusste die Mannschaft vom HSG-Trainerteam Herberg/Sikora-Schermully die vielen Unkonzentriertheiten der Gastgeber zu nutzen. Zwar ging die VTZ nach Treffern der beiden besten Zweibrücker Torschützen, Tom Paetow und Richard Wilga, die sich beide mit je acht Treffern in die Torschützenliste eintragen konnten, mit 5:4 in Führung. Doch wenige Minuten später lag die VTZ mit 7:9 (12.) in Rückstand. Es sollte noch dicker kommen. Als die Gäste in der 23. Spielminute gar auf 14:10 erhöhen konnten, sah es gar nicht gut aus für die Gastgeber. Doch Trainer Danijel Grgic griff nochmal in die Trickkiste und stellte seine Abwehr um. Fortan agierten die Zweibrücker aus einer 3:2:1-Deckung, wobei gerade die gegnerischen Akteure auf Mitte und rechts im Rückraum ganz eng genommen wurden. Dadurch wurde das Feld geteilt und der Spielfluss der Gäste gestoppt. Alexander Dörr im Tor der VTZ, der für den glücklosen Yannic Klöckner eingewechselt worden war, wusste jetzt einige Bälle zu entschärfen. Bis zur Halbzeit verkürzten die Saarpfälzer den Rückstand auf 15:16.

Bis zum 19:20 (43.) aus VTZ-Sicht blieb es eine ausgeglichene Partie, mit leichten Vorteilen für die Gäste. Drei Treffer in Folge der VTZ ließen das Pendel dann aber in Richtung der Gastgeber ausschlagen. Zwar lief auch in dieser Phase noch nicht alles rund bei den Zweibrückern, die den Vorsprung mit viel Kampf dennoch vergrößerten. Als VTZ-Kreisläufer Patrick Bach in der 57. Spielminute auf 27:23 erhöhte, war die Vorentscheidung gefallen.

Freude wollte sich bei den Zweibrückern trotz des Erfolges aber nicht einstellen. Zu groß war der Schock nach dem Verlust des Vereinskameraden.

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