Handball-Oberliga Offensive ungenügend: VTZ kassiert Derby-Pleite

Zweibrücken/Homburg · Die Handballer der VTZ Saarpfalz warten in der Oberliga weiter auf den ersten Saisonsieg. Im Saarpfalz-Derby unterlagen die Zweibrücker dem TV Homburg in der heimischen Westpfalzhalle mit 17:22. VTZ-Trainer Schumann: „Mit dieser Angriffsleistung gewinnst du kein Spiel.“

 Kaum ein Durchkommen: Die Spieler der VTZ Saarpfalz – hier Robin von Lauppert (am Ball) gegen den Homburger Jovan Taleski – bissen sich an der Abwehr des Gegners meist die Zähne aus. Bei der 17:22-Heimniederlage der VTZ war von Lauppert noch der treffsicherste Zweibrücker. Er erzielte fünf Tore.

Kaum ein Durchkommen: Die Spieler der VTZ Saarpfalz – hier Robin von Lauppert (am Ball) gegen den Homburger Jovan Taleski – bissen sich an der Abwehr des Gegners meist die Zähne aus. Bei der 17:22-Heimniederlage der VTZ war von Lauppert noch der treffsicherste Zweibrücker. Er erzielte fünf Tore.

Foto: Martin Wittenmeier

Die Oberliga-Handballer der VTZ Saarpfalz haben gegen den TV Homburg am Freitagabend vor 300 Zuschauern in der Westpfalzhalle mit 17:22 (8:10) verloren. Insbesondere der Offensivmotor der Rosenstädter stotterte über die komplette Spielzeit bedenklich. Nur 17 Treffer besiegelten die Niederlage in einem wenig hochklassigen Saarpfalz-Derby. Bester Zweibrücker Werfer war Robin von Lauppert mit fünf Treffern. Auf der Gegenseite trugen sich auch David Szilagyi und Ljubomir Josic fünf Mal in die Torschützenliste ein.

„Mit dieser Angriffsleistung gewinnst du kein Spiel“, haderte VTZ-Coach Kai Schumann, der das Team zusammen mit Philip Wiese trainiert. 24 „Fahrkarten“ der Zweibrücker zählte die Statistik am Ende. Hinzu kam eine zweistellige Anzahl an technischen Fehlern. „Das ist umso ärgerlicher, weil die Abwehr ja funktioniert hat“, ärgerte sich Schumann. In der Tat ließen die Zweibrücker hinten nicht allzu viel anbrennen – und auch das Torhütergespann um Norman Dentzer und Yannic Klöckner bot eine gute Leistung. Trotzdem wartet die VTZ nach nunmehr vier Spieltagen noch immer auf den ersten Saisonsieg.

Das freute naturgemäß den TV Homburg, der seinen Sieg in der Westpfalzhalle ausgelassen feierte. „Wir haben den Kopf nicht verloren und sehr diszipliniert in der Abwehr gespielt. Wir haben versucht, immer wieder Überzahlsituationen in der Abwehr zu schaffen – und das ist uns auch richtig gut gelungen“, jubelte Jonas Guther, der beim TVH zusammen mit Marvin Mebus als Spielertrainer-Duo die Nachfolge von Mirko Schwarz angetreten hat.

Guther machte insbesondere den breiten, ausgeglichenen Kader der Homburger als Schlüssel zum Erfolg aus. „Wir haben hier keinen Schützen, der zehn Tore wirft. Bei uns sind die Treffer auf alle Mannschaftsteile verteilt“, analysierte der TVH-Spielertrainer.

Den besseren Start in das Derby hatten aber eigentlich die Hausherren erwischt, die die ersten beiden Treffer der Partie erzielten. Die mitgereisten Anhänger der Homburger mussten sich mehr als fünf Minuten gedulden, ehe Neuzugang Jovan Talevski dafür sorgte, dass auch der TVH auf der Anzeigetafel erschien.

Im Anschluss sahen die Zuschauer viel Kampf – aber ebenso viel Krampf auf dem Feld. Leichte Vorteile hatten dabei nun aber die Homburger. Talevski sorgte auf der Rückraummitte für viel Betrieb. Nach Treffern von Ljubomir Josic und Ex-VTZ-Spieler Richard Wilga übernahmen die Gäste in der 14. Spielminute erstmals die Führung (4:5). Absetzen konnte sich zunächst aber keine Mannschaft (7:7/24. Minute), was auch daran lag, dass VTZ-Torwart Klöckner und sein Gegenüber Benedikt Berz zahlreiche Chancen zunichte machten.

Nach einem Doppelschlag von TVH-Rechtsaußen Tobias Alt gingen die Gäste dann erstmal mit zwei Treffern in Führung 7:9 (27.) – und hielten den Vorsprung bis zur Pause. Beim Stand von 8:10 wurden die Seiten gewechselt.

Die VTZ-Fans unter den 300 Zuschauern, die gehofft hatten, dass ihre Mannschaft der Partie nun eine Wende geben würde, wurden enttäuscht. Die Zweibrücker fanden im Angriff noch weniger Lösungen gegen die stabile 6:0-Abwehr der Gäste, die nun über schnelle Gegenstöße immer wieder zu Torerfolgen kamen. Eben solche einfachen Treffer vermisste man bei den Hausherren vergebens. Auch die VTZ stand hinten solide. Doch während die Homburger aus ihrer guten Defensivarbeit Kapital schlugen, trugen die Zweibrücker den Ball nur schleppend nach vorne. Die TVH-Abwehr war bis dahin längst wieder formiert. Die Konsequenz: Nach dem Seitenwechsel erzielte die VTZ in den ersten 15 Minuten nur zwei Törchen. Homburg dagegen sieben. Den Sieben-Tore-Rückstand (10:17/45.) konnten die Zweibrücker zwischenzeitlich noch einmal auf vier Tore reduzieren (16:20/57.). Ernsthaft in Gefahr geriet der Sieg der Homburger, die mit nun mit drei Siegen und einer Niederlage auf Rang drei der Tabelle stehen, aber nicht.

 VTZ-Trainer Philip Wiese mochte beim Auftritt seiner Mannschaft gegen Homburg in der zweiten Halbzeit gar nicht mehr hinsehen.

VTZ-Trainer Philip Wiese mochte beim Auftritt seiner Mannschaft gegen Homburg in der zweiten Halbzeit gar nicht mehr hinsehen.

Foto: Martin Wittenmeier

Die VTZ liegt nun nach zwei Remis und zwei Niederlagen auf Platz 13. Bereits am Donnerstag können die Zweibrücker im Saarlandpokal Selbstvertrauen tanken. Sie reisen zum Saarlandligisten Brotdorf (Anwurf 19:30 Uhr). In der Liga geht es für die VTZ am Sonntag ab 18 Uhr auswärts bei der HSG Worms weiter. Kein leichtes Spiel für die Zweibrücker. Die Wormser unterlagen am dritten Spieltag in Homburg nur knapp mit 25:26. Etwas leichter scheint die nächste Aufgabe für den TV Homburg. Er empfängt am kommenden Samstag um 18.30 Uhr den Drittletzten HSG Kastellaun/Simmern. Bereits am gestrigen Sonntag musste der TVH im Pokal ran. Und löste die Aufgabe gegen Saarlandligist Fraulautern-Überherrn beim 38:19-Heimsieg souverän.

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