Bann gebrochen VT Zweibrücken besiegt Auswärtsfluch in Vallendar
Vallendar · Der Spitzenreiter der RPS-Handball-Oberliga setzt sich erstmals seit 2013 beim HVV durch. Beim 21:17 dank einer starken ersten Hälfte sogar recht klar.
Die schwere Hürde HV Vallendar haben die Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz „bravourös genommen“. Am Samstagabend hat sich die Mannschaft von Trainer Danijel Grgic bei einem seiner Angstgegner mit 21:17 (14:5) behauptet. Dank einer famosen Vorstellung in der ersten Hälfte. Damit hat der Tabellenführer der RPS-Handball-Oberliga den Auswärtsfluch in Vallendar besiegt. Die letzten drei Gastspiele seit 2013 hatte die VTZ dort allesamt deutlich verloren. Doch die Grgic-Truppe zeigte keinerlei Nerven. Von der spielerischen Minikrise von vor zwei Wochen ist bei den Zweibrückern nichts mehr zu spüren gewesen. So festigte die VTZ auch ihre Spitzenposition.
Vor der Partie hatte kaum jemand damit rechnen können, dass die Zweibrücker die Gastgeber so an die Wand spielen können. Der heimstarke HVV hat nicht nur die Rosenstädter am Mallendarer Berg immer wieder zu Fall gebracht. Doch der Derbysieg gegen den Lokalrivalen SV 64 Zweibrücken scheint der Mannschaft um Kapitän Philip Wiese den nötigen Auftrieb gegeben zu haben. Zu Beginn zeigten beide Mannschaften direkt, dass das Publikum kein Torfestival zu erwarten hat. Die beiden Abwehrreihen agierten sehr konzentriert und boten nur wenige Lücken. In der zwölften Minute ging die VTZ nach einem Treffer von Wiese mit 4:3 in Führung. Wenig Später glich Tim Meder aus, was dann so etwas wie der Startschuss in eine überragende Phase der Saarpfälzer war. In den verbleibenden knapp 18 Minuten der ersten Hälfte kassierten die Gäste nur noch einen Treffer und erzielten selbst zehn. „Das war eine überragende Abwehrarbeit und mit Yannic hatten wir auch einen gut aufgelegten Torhüter“, lobte Danijel Grgic die erste Hälfte seiner Jungs. Ein Sonderlob gab es zusätzlich für Moritz Baumgart und Jacob Brauns, die die linke und rechte Außenposition beackerten und mit ihrer Leistung einen nicht unerheblichen Anteil an der Stabilität der Zweibrücker Defensive hatten.
Aber auch im Angriff zeigte der Spitzenreiter mit zunehmender Dauer, was ihn so stark macht. Mit einem sehr variablen und beweglichen Offensivspiel wurden die eigenen Aktionen eingeleitet. „Gegen die 3:2:1-Abwehr des HVV haben wir fast in jedem Angriff die richtige Entscheidung getroffen“, schwärmte Grgic weiter. Die Gastgeber hingegen fanden kaum noch Lösungen gegen den Ligaprimus, obwohl sie sich keineswegs ihrem Schicksal ergeben wollten. Um die gute Zweibrücker Defensive etwas mehr in Bedrängnis zu bringen, wurde ab Mitte der ersten Halbzeit auch auf den siebten Feldspieler zurückgegriffen, was die Zweibrücker aber nicht weiter gefährden sollte. Bis zur Halbzeit setzte sich die VTZ auf 14:5 schon klar ab.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit dann war es wieder eine ausgeglichene Partie. Die Gastgeber agierten jetzt in einer 6:0-Deckung deutlich defensiver und kompakter, was die VTZ zwar sichtlich störte, aber eben auch nicht total aus dem Spiel brachte. Weiterhin konnten sie sich auf ihre eigene Defensive verlassen, wobei zu spüren war, dass die Konzentration nach und nach abnahm. Dennoch behielten sie alles fest im Griff und nach einem Siebenmetertreffer von Tomas Kraucevicius führte die VTZ in der 19: 10 (49.). Spätesten jetzt war die Partie entschieden. Die Schlussphase gehörte den Hausherren, die etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten. Was auch daran lag, dass die Zweibrücker jetzt im Abschluss immer wieder gute Möglichkeiten leichtfertig vergaben. „Wenn wir unsere Chancen nutzen, geht der Sieg noch höher aus“, stellte Grgic fest. Am Ende konnte sich die VTZ aber über einen verdienten Auswärtssieg freuen.
„Es war eine sehr schwere Hürde“, sagte Grgic nach der Partie. Dieser Sieg sei ein klares Zeichen an die Konkurrenz gewesen, dass die Meisterschaft in diesem Jahr nur über die VTZ geht. Nächste Woche empfangen diese den Aufsteiger aus Offenbach, der eine sehr gute Runde spielt und schon frühzeitig die Weichen für den Klassenverbleib gestellt hat.