Fußball Vor 30 Jahren spielte Homburg letztmals in 1. Bundesliga

Homburg · Am 12. Mai 1990 verabschiedeten sich die Grün-Weißen mit einem 2:2 beim VfB Stuttgart aus dem Oberhaus des deutschen Fußballs.

 Der Argentinier Sergio Maciel erzielte am 12. Mai 1990 den letzten Treffer des FC Homburg in der 1. Bundesliga.

Der Argentinier Sergio Maciel erzielte am 12. Mai 1990 den letzten Treffer des FC Homburg in der 1. Bundesliga.

Foto: Hartung

Seit über zehn Jahren strebt der FC Homburg die Rückkehr in höhere Gefilde an. Nur zu gerne würde der Regionalligist an die glorreichen Zeiten aus den 70er, 80er- und 90er Jahre anknüpfen. Damals spielten die Grün-Weißen nicht nur größtenteils in der zweiten Bundesliga, sondern von 1986 bis 1988 sowie in der Saison 1989/90 in der ersten Bundesliga. Inzwischen wäre der jetzige Tabellenvierte der Regionalliga Südwest froh, wenn er in naher Zukunft den Sprung in die 3. Liga schaffen würde.

 Am 12. Mai 1990 dachte sicher keiner der Fans des FC Homburg, dass ihr Club 30 Jahre später „nur“ noch in der viertklassigen Regionalliga spielen würde und Jahr für Jahr um einen Topplatz kämpfen muss. An jenem Tag liefen die Homburger am 34. Spieltag der Saison 1989/90 im Neckar-Stadion – später Gottlieb-Daimler-Stadion beziehungsweise Mercedes-Benz-Arena – ihr letztes Spiel in der Beletage des deutschen Fußballs. 14 200 Zuschauer kamen zum letzten Saisonspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem Schlusslicht FC Homburg, der vor dem Spiel mit 23:44 Punkten und einem Torverhältnis von 31:49 bereits als Absteiger feststand. Auf der Trainerbank des FC Homburg: Manfred Lenz. Der langjährige Mannschaftskapitän des FC Homburg hatte diesen Job erst im April zuvor von Josef Stabel übernommen. Doch der Trainerwechsel kam damals viel zu spät. Am Abstieg seiner geliebten Grün-Weißen konnte Lenz, der erstmals in seiner Fußballkariere als Trainer arbeitete, auch nichts mehr ändern.

 Im für beide Mannschaften bedeutungslosen Spiel, der VfB Stuttgart hatte als Tabellensechster keine Chance mehr, sich für den Uefa-Cup zu qualifizieren, legte sich der FC Homburg mächtig ins Zeug. Die Saarländer wollten sich ordentlich aus der 1. Bundesliga verabschieden. Und Thorsten Wohlert brachte die Homburger nach acht Minuten in Front. Mit dem frühen Führungstreffer im Rücken, stemmte sich der FCH in den ersten 45 Minuten erfolgreich gegen die Angriffsbemühungen der Schwaben, die zum Pausentee mit 0:1 in Rückstand liegen sollten. Der FC Homburg spielte zu diesem Zeitpunkt längst in Unterzahl. Torschütze Thorsten Wohlert wurde bereits in der 28. Minute nach grobem Foulspiel vom Platz gestellt. Etwas verschlafen kam Grün-Weiß aus der Halbzeitpause zurück. Maurizio Gaudino (48.) ließ dem Homburger Keeper Hansi Gundelach schon nach drei Minuten zum 1:1-Ausgleich keine Chance. Die Überzahl nutzte Stuttgart nur acht Minuten später zur 2:1-Führung durch Guido Buchwald (56.). Doch der FC Homburg gab sich nicht geschlagen und glich aus: Auf Vorlage von Daniel Jurgeleit traf der Argentinier im Grünen-Trikot, Sergio Maciel, zum 2:2-Endstand aus. Manfred Lenz als Trainer und seine Mannschaft mit Hansi Gundelach (Tor), Thorsten Wohlert, Oliver Westerbeek, Frank Ockert, Tobias Homp, Guido Hoffmann, Rudolfo Cardoso, Sergio Maciel, Daniel Jurgeleit, Lothar Dittmer, Matthias Baranowski sowie der in der 85. Minute eingewechselte Thorsten Lahm verabschiedeten sich vom überschaubaren kleinen FCH-Fan-Anhang im Neckar-Stadion, die ihren FC Homburg zu ihrem letzten Erstliga-Spiel begleitet hatten – und seither von den besseren Zeiten träumen.

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