Von Fußball und Mathematik

Die Taschenrechner bei den Fußball-Clubs laufen heiß. Welche Möglichkeiten habe ich noch zum Aufstieg, wie bedrohlich nah ist der Abstieg. Es wird gerechnet und spekuliert - nicht nur im Tabellenkeller der Bundesliga.

Während der SVN Zweibrücken den Rechenschieber schon länger wieder in der Schublade verstaut haben dürfte - nach zwei Jahren in der Regionalliga geht es nach zuletzt 17 Niederlagen wieder nach unten - gleichen Spieler und Verantwortliche auf anderen Plätzen im Schlussspurt zerstreuten Mathematikern. Es wird ordentlich gezittert und gebangt auf dem Weg nach oben oder unten.

Sorgenvoll blickt Verbandsligist SG Rieschweiler dabei als 13. nicht nur auf die eigene, sondern auch auf die höheren Klassen. Das Team von Björn Hüther kann aber heute mit etwas Zählbarem im Nachholspiel gegen Dudenhofen einen Schritt Richtung Ligaverbleib machen. Doch auch bei einer Niederlage ist noch nichts vorbei. Ein Spiel bleibt. Es müsste dann womöglich aber weiter gerechnet werden, bis nach den Relegationsspielen und den Lizenzvergaben im Juni. Keine wünschenswerte Vorstellung. Aber die SGR er hat es wenigstens noch selbst in der Hand, die durchwachsene Saison noch einmal gerade zu biegen. Auch die zweite Mannschaft (Bezirksliga) sowie Martinshöhe (A-Klasse) könnten vor dem letzten Spieltag vergebens kalkulieren. Sollten sie sich mit einem Sieg nicht sicher aus dem Keller retten können, kann sich auch hier die Entscheidung über Abstieg oder Nicht-Abstieg hinziehen.

Schöner ist die Blickrichtung für die Spitzenteams in Bezirksliga und A-Klasse, aber nicht minder nervenzerreißend. Der TSC hat es nochmal spannend gemacht. Punktgleich mit Reichenbach, einen Zähler hinter Spitzenreiter Schopp liegend ist für alle drei noch alles drin. Da wird spekuliert und gehofft. Alles oder eben nichts ist möglich. Einen Ausrutscher wie gegen die SGR II darf sich die Elf von Sanel Nuhic auf der Schlussgeraden nicht mehr erlauben.

Bitter kann es in der A-Klasse ausgehen. Zwar ist der Relegationsplatz einem der beiden Spitzenteams sicher, doch könnte es passieren, verliert der SV Ixheim am Samstag auch beim Vorletzten Thaleischweiler-Fröschen nicht, dass das Team ohne eine einzige Niederlage aus der Saison geht - und doch nicht Meister wird. Die bislang neun Unentschieden könnten zu viele sein, um die einen Punkt besser liegenden Großsteinhauser einzufangen. Der SVG kann alles klar machen. Um sicher zu gehen, darf das Team nicht zu sehr auf das Ergebnis des SVI schielen, sondern muss einfach sein Ding machen. Gewinnen.

Denn auf dem Platz bringt alles rechnen rein gar nichts. Jeder muss seine Hausaufgaben machen, ganz ohne Rechenschieber. Das hat auch Zweitligist Kaiserslautern einmal mehr deutlich zu spüren bekommen. Aufgrund des Patzers von Darmstadt hätte ein Sieg her gemusst, um sich vor dem 34. Spieltag eine gute Ausgangsposition für den Aufstieg in Liga eins zu verschaffen - nichts da. Der Punkt gegen Aue kommt einer Niederlage gleich. Der Vierte hofft auf Ausrutscher der Lilien und des KSC. Doch allem voran müssen die Roten Teufel, wie die Amateurclubs, selbst erst einmal gewinnen. Sonst war alles Rechnen, Hoffen und Nervenlassen vergebene Liebesmüh.

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